Martinimarkt Zum ersten Mal dabei
Fünf Tage lang locken 89 Fahr- und Schaugeschäfte auf den Martinimarkt in die Klötzer Innenstadt. Mit dabei sind auch neue Schausteller.
Klötze l Die Arbeiten laufen auf Hochtouren: Überall wird geschraubt, gehämmert und gewaschen. Denn die Zeit drängt. Bis zum Donnerstagnachmittag müssen alle Fahrgeschäfte auf dem Klötzer Martinimarkt aufgebaut und einsatzbereit sein. Um das zu schaffen, legen sich die Schausteller und deren Mitarbeiter schon seit Anfang der Woche mächtig ins Zeug.
Neben den bekannten Attraktionen wie dem Riesenrad oder der Auto-Scooter-Bahn stehen auf dem diesjährigen Markt auch einige Premieren bereit. Eine davon ist das Laufgeschäft „Pirates Adventure“. „In vier Abenteuer-Kammern begeben sich die Besucher auf eine Schatzsuche“, beschreibt Inhaber Michael Schneider das Konzept seines Geschäfts. Dieses besteht aus insgesamt drei Lkw-Anhängern, die miteinander verbunden sind. Simuliert wird während des rund siebenminütigen Rundgangs – Schneider schätzt, dass dieser etwa 130 Meter lang ist – unter anderem ein Schiffsuntergang. „Dabei kommt Wasser als feiner Sprühnebel von der Decke und eine Anlage sorgt für Wind“, erklärt Michael Schneider die technischen Besonderheiten seines Stands. Doch damit nicht genug: Im Weinkeller, der durchquert werden muss, stürzt die Decke ein. Später rollt noch ein großer Baumstamm auf die Besucher zu. Diese sind bei ihrer Schatzsuche übrigens nicht allein. So sprechen immer wieder Figuren zu ihnen.
Seit dem Jahr 2000 besitzt Michael Schneider, Schausteller in der siebten Generation, nun schon das „Pirates Adventure“, wie er sagt. „Damit fahren wir zu vielen Traditionsfesten“, so Schneider. Zuvor machte der Lippstädter mit seinen vier Mitarbeitern beim Gallimarkt in Ostfriesland halt. Später steht noch London auf dem Programm. In Klötze ist das Team um den Inhaber, der 1984 zunächst eine Geisterbahn von seinem Opa übernommen hatte, zum ersten Mal. „Vom Zeitpunkt her hat es für uns gut gepasst“, erklärte Schneider.
Die erste Saison überhaupt sind Manuel Zinnecker und seine vierköpfige Truppe mit der „XXL-Schaukel“ auf Festen vertreten. Nachdem sie mit dem Geschäft, das bis zu 20 Fahrgäste in eine Höhe von 45 Metern schaukelt, bereits in Frankfurt, Passau und Würzburg waren, macht das Team seit Dienstagvormittag in Klötze zum ersten Mal Station. „Vom Martinimarkt haben wir auf einem Fest in Parchim erfahren. Wir haben gehört, dass sehr viele Besucher herkommen“, sagt Manuel Zinnecker, Sohn des Inhaber-Ehepaares Claudia und Andreas Zinnecker. Die Familie aus Bayern ist in der siebten Generation im Schaustellergeschäft. Innenstadtfeste wie der Martinimarkt sind immer eine Herausforderung, wie Manuel Zinnecker sagt: „Anders als auf einem Wiesenplatz müssen wir hier aufpassen, dass wir keine Laternen oder Einfahrten beschädigen.“ Immerhin reist das Team mit schwerem Gerät an. Denn die „XXL-Schaukel“ besteht aus drei Elementen auf Lkw-Anhängern, die zusammengefügt werden. Das Aufstellen der Schaukel, die an einer Achse in 35 Metern Höhe hängt, dauert einen Tag. Ist sie in Betrieb, schwingt sie die Fahrgäste bis zum Winkel von 120 Grad durch die Luft.
Premiere feiern in diesem Jahr auch die Schaukel „Piratenschiff“ sowie der „Jumper“.