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Flüchtlinge Trümper schlägt Alarm

Magdeburg erwartet bis zum Jahresende 2600 Flüchtlinge, hat aber kaum noch freie Wohnungen.

07.09.2015, 17:09

Magdeburg | Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) schlägt Alarm. Die Stadt erwartet bis zum Jahresende 2600 Flüchtlinge, hat aber kaum noch freie Wohnungen. Mehr als 1000 Plätze muss die Stadt in den nächsten  Wochen noch finden. „Die Lage ist kaum noch beherrschbar", sagt Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD).

Trümper fordert die Landesregierung auf, schnellstens weitere 3000 bis 4000 zentrale Erstaufnahmeplätze zu schaffen, damit nur noch Flüchtlinge mit sicherem Bleibestatus auf die Kommunen verteilt werden. Das sind vor allem Syrer, Iraker und Afghanen. Wer keinen Asylgrund hat, sollte gleich vom Land abgeschoben werden.

Trümpers Klage schlägt landespolitisch Wellen. Grüne und Linke üben heftig Kritik. Innenpolitiker Sören Herbst (Grüne) meint, angesichts von 10 000 leerstehenden Wohnungen in der Stadt sei die Unterbringung kein unlösbares Problem. „Wir stehen vor einer Herausforderung, wir haben aber keine Notlage."

Trümper nannte die Einwände „Gequatsche von Leuten, die keine Ahnung haben". Leerstehende Wohnungen seien nicht in kürzester Zeit verfügbar. „Die waren für den Abriss vorgesehen, da sind Wärmeverteiler abmontiert, es fehlt an Wasser, Abwasser und Brandschutz." Es dauere Wochen und Monate, diese herzurichten.

Vorsichtig auf Distanz zu Trümper ging SPD-Landeschefin Katrin Budde. „Ja, die Kommunen sind ebenso wie die Länder durch die Unterbringung von Flüchtlingen sehr stark belastet, vor dem Kollaps stehen sie aber keineswegs."