Nur direkte Kontakte in Schulen sollen in Quarantäne
Potsdam - Im Falle einer Corona-Infektion in Schulen sollen in Brandenburg möglichst nicht mehr ganze Klassen, sondern nur noch die direkten Kontaktpersonen der Erkrankten in Quarantäne geschickt werden. Eine entsprechende Handlungsempfehlung habe das Gesundheitsministerium an die Landräte und Oberbürgermeister verschickt, sagte Ministeriumssprecher Dominik Lenz am Freitag. Zuvor hatten die „Märkische Allgemeine“ und die „Märkische Oderzeitung“ berichtet.
„Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, also die Hygienemaßnahmen eingehalten wurden, müssen nur direkte Kontaktpersonen in Quarantäne“, sagte Lenz. „Die Entscheidung trifft aber am Ende das Gesundheitsamt.“ In der Handlungsempfehlung heißt es dazu: „Damit beschränkt sich die Quarantäne in vielen Fällen nur auf die direkten Sitznachbarinnen und Sitznachbarn.“
Nach Angaben des Bildungsministeriums ist zum Stichtag Donnerstag eine Schule wegen Corona-Infektionen geschlossen. 63 Lerngruppen an 42 Schulen sind in Quarantäne. 14 Lehrkräfte seien positiv getestet und 93 in Quarantäne (0,37 Prozent aller Beschäftigten). Insgesamt 200 Schüler seien positiv getestet worden und 2641 in Quarantäne (0,89 Prozent). Alle Zahlen sind gegenüber der Vorwoche leicht steigend. Nach Angaben des Ministeriums gibt es in Brandenburg 923 Schulen mit rund 25.000 Lehrkräften und rund 297.000 Schülern.
Unterdessen haben Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) und Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) in einem gemeinsamen Brief an Eltern und Schüler für eine Corona-Impfung geworben. Gerade bei den Jüngeren breite sich derzeit die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus aus, erklärte Nonnemacher am Freitag. „Junge Menschen sind viel unterwegs und können das Virus schnell weitergeben“, sagte die Ministerin. „Mit einer Impfung schützen sie nicht nur sich selbst, sondern auch die Familie und die Freunde.“
Ernst sagte, eine breite Impfung der Schülerinnen und Schüler könne zu einer Senkung der Infektionszahlen beitragen. „Jede Impfung ist ein Schritt in Richtung Normalität im Schulalltag und hilft, belastende Maßnahmen wie Quarantäne oder Schulschließungen zu verhindern“, betonte die Ministerin.