Laktosefrei „Öko-Test“: Veganer Käse ist nicht einwandfrei
Besser für die Öko-Bilanz, das Tierwohl und auch genießbar für laktoseintolerante Menschen: Veganer Käse hat viele Vorteile. Doch auch die tierproduktfreie Alternative ist nicht immer problemfrei.
Frankfurt am Main - Keine Milch und trotzdem Käse. Veganen Käse gibt es inzwischen in vielen Läden zu kaufen. Aber hält er auch, was er verspricht?
Die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 1/25) hat zwölf Sorten veganen Käse in Scheiben im Labor auf Schadstoffe, den Salz- und Fettgehalt und Mineralölbestandteile geprüft. Und auch der Geschmack wurde bewertet.
Das Fazit: Fast alle sind zu salzig und fast die Hälfte hat zu hohe Werte an Mineralölbestandteilen.
Fünf sind „gut“, aber zu salzig
Von den zwölf getesteten Produkten haben nur fünf die Gesamtwertung „gut“ erhalten. Drei davon gehören zu den günstigsten im Test: die „Edeka My Veggie Milder Geschmack Pflanzliche Scheiben“, die „Rewe Beste Wahl Milde Genießerscheiben“ und die „Vermondo Vegane Genießer Scheiben Mild“ von Lidl.
Aber auch die „Bedda Genuss-Scheiben Gouda Style“ (Ethiconomy Services) und „Simply V Zum Drauf Legen Mild“ (E.V.A) überzeugten die Tester. Der vegane Gouda von Bedda kommt dem tierischen Käse geschmacklich sogar recht nah.
Bei allen fünf Produkten sorgte der zu hohe Salzgehalt aber dafür, dass es zu keiner „sehr gut“-Wertung kam.
Wo die Probleme liegen
Bei den sieben anderen Produkten waren die Mineralölbestandteile kritisch - zum Teil auch in puncto der aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die krebserregende Bestandteile enthalten können. Bei vier der fünf „ungenügenden“ Produkte liegt der MOAH-Wert über der Richtlinie. Und einer weist eine zu große Zahl an Keimen auf.
Sonstige Mängel finden sich im Aussehen und der Konsistenz. So sind einige der veganen Käse bröckelig und haben ausgefranste Seiten. Auch sind viele von ihnen sehr matt.