Planungen Ortschaftsrat will Kreisverkehr in Osterwieck
Bisher war die Gestaltung der Krankenhauskreuzung im Zuge des Ausbaus der Rudolf-Breitscheid-Allee ein Zankapfel. Doch nun gaben die Ortspolitiker ein klares Votum ab.
Osterwieck. - Der Ortschaftsrat Osterwieck hat zwei wichtige Pflöcke für den Ausbau der Rudolf-Breitscheid-Allee einschlagen. Demnach sollen sowohl die Kreuzung am Anger als auch am alten Krankenhaus zu Kreisverkehren umgebaut werden. Das berichtete Ortsbürgermeister Uwe Reuer (CDU) auf Anfrage. Die Abstimmung sei mit 6:1 bei einer Enthaltung deutlich gewesen.
Dass der Ortschaftsrat derart klar für einen Kreisverkehr an der Krankenhauskreuzung votiert, war nicht vorherzusehen. Denn der Bauausschuss des Stadtrates hatte solch eine Ausbauvariante im Februar abgelehnt. Es handelte sich damals aber noch nicht um eine finale Abstimmung, da der Ortschaftsrat zu dem Zeitpunkt noch kein Votum abgegeben hatte.
Knackpunkt bei der Ablehnung war seinerzeit der dafür notwendige Abriss des (allerdings seit langem leer stehenden) Gebäudes Vor dem Neukirchentor 17c gewesen. Der Streit ging zudem darum, ob die Kreuzung für aus der Altstadt kommende Fahrzeuge unübersichtlich ist oder nicht.
Dass der Bauausschuss und/oder Stadtrat später dem Votum des Ortschaftsrates folgen, ist zwar die Regel, aber es gab auch schon Ausnahmen davon.
Wie Uwe Reuer berichtete, sei auf der Versammlung mit anwesenden Planern der Landesstraßenbaubehörde auch über den Verlauf von Rad- und Gehwegen gesprochen worden. Die Planer wollen dazu nun mehrere Varianten erarbeiten und wiederum den Abgeordneten vorlegen.
Die Rudolf-Breitscheid-Allee wird ein Mega-Projekt. Es handelt sich um eine gut einen Kilometer lange Landesstraße, deren Fahrbahn durchgängig gepflastert und deren Fußweg voller Stolperfallen ist. Darüber müssen täglich auch die Kinder und Jugendlichen der beiden Osterwiecker Schulen zum Sportunterricht laufen. Einen Radweg gibt es nicht. Früher war der heutige Fußweg mal als gemeinsamer Rad- und Gehweg genutzt worden, bis er dafür als zu schmal eingestuft wurde.
Auf das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Osterwieck warten – Stand Jahresanfang 2024 - jeweils knapp zwei Millionen Euro Baukosten. Für die Stadt wird es so teuer, weil sie für die Regenentwässerung sowie Nebenanlagen zuständig ist.
Bis dahin kann aber noch einige Jahre gespart werden. Der Baubeginn ist nicht vor 2028 vorgesehen. Nächstes Jahr will das Land erst einmal die Ilse-Brücke in der Goslarer Straße erneuern.
Den einzigen Kreisverkehr im Umland gibt’s bisher übrigens in Zilly.