Blaualgen Badeverbot am Barleber See
Aufgrund der aktuell hohen Belastung mit Blaualgen hat die Stadt Magdeburg den Badebetrieb am Barleber See eingestellt.
Magdeburg l Die Stadtverwaltung Magdeburg hat bis auf Weiteres den Badebetrieb am Strandbad Barleber See eingestellt, wie Rathaussprecher Michael Reif am Mittwoch auf Nachfrage entsprechende Volksstimme-Informationen bestätigte. Die Belastung mit Blaualgen sei aktuell so hoch, dass der zuständige Fachbereich Schule und Sport dies aus Sicherheitsgründen entschieden habe. Bei einem Vor-Ort-Termin am Morgen mit Vertretern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung und des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft wurde festgestellt, dass derzeit durch den Wind verstärkt Blaualgen in den Bereich des Strandbades getrieben werden.
Ein Besuch des Strandbades sei laut Michael Reif dennoch möglich. Die Kassen und Rettungstürme sind besetzt, das Personal ist vor Ort. Besucher des Strandbades werden durch Aushänge an den Kassen und durch das Personal über die möglichen Gefahren für ihre Gesundheit informiert. "Es wird jedoch kein Eintritt kassiert!", betont er. Kinder und Allergiker sollten aber auf keinen Fall in das Wasser gehen. "Die Situation wird von den Kollegen ständig überwacht. Sobald der Badebetrieb wieder aufgenommen werden kann, werden wir darüber informieren", erklärt der Stadtsprecher weiter. Zudem werde mit Unterstützung der genannten Einrichtungen nach den Ursachen für den starken Befall gesucht, um Lösungen zur nachhaltigen Bekämpfung der Algen zu finden.
Das Gesundheitsamt hatte bereits eine Handlungsempfehlung für Badegäste herausgegeben. Demnach sollten ein sehr langer Hautkontakt und das Verschlucken von Wasser beim Schwimmen sowie der Aufenthalt in Bereichen mit sichtbaren Schlieren oder Blaualgen-Teppichen möglichst vermieden werden. Wer nicht auf das Baden verzichten will, sollte sich unbedingt danach gründlich abduschen und die Bekleidung wechseln. Bestimmte Blaualgen bilden Giftstoffe, die allergische Reaktionen, Haut- und Schleimhautreizungen sowie Atemwegserkrankungen und Fieber auslösen könnten, warnt das Gesundheitsamt.
Die massenhafte Vermehrung von Algen stellt sich in natürlichen Gewässern oft während Schönwetterperioden im Sommer sehr plötzlich ein und ist daher nicht vorhersehbar. Manche Blaualgen sammeln sich bevorzugt an der Wasseroberfläche und werden durch den Wind in Ufernähe getrieben, wodurch teppichartige Beläge auf dem Wasser und in der Nähe des Ufers gebildet werden können. Die grundsätzliche Möglichkeit zur Entwicklung von Blaualgen an Badeseen ist in der Badegewässergütekarte Sachsen-Anhalt verzeichnet. Auch die Seen in Magdeburg sind mit diesem Hinweis markiert.
Tatsächlich sind Blaualgen keine Algen, sondern Bakterien. Einige Cyanobakterien enthalten blaues Phycocyanin und ihre Farbe ist deshalb blaugrün. Cyanobakterien besitzen im Gegensatz zu Algen keinen echten Zellkern und sind somit nicht mit den „Algen“ verwandt.