Filmfestival Perlen der Altmark für Abenteuer im All
Die „Perlen der Altmark“ für junge Filmemacher beim 6. Arendseer Filmfestival: Beifall, Freude und Stolz bestimmten den Abend.
Arendsee l „Was wollt ihr auf der Berlinale und in Cannes, in Arendsee seid ihr viel besser dran“, zitierte Gastgeber Norman Schenk am Sonnabendabend zur Eröffnung des 6. Arendseer Filmfestivals im Integrationsdorf einen seiner Dozenten. Gernot Schmidt hatte ebenso wie die anderen 33 Dozenten des Campsommers eine Videobotschaft an die Festivalgäste geschickt, die vom Publikum ebenso wie die anschließend laufenden Festivalstreifen mit starkem Beifall bedacht wurden.
Und auch die Camppaten – Schauspieler Jörg Schüttauf (Der Fahnder, Tatort und Vorwärts immer) und Olaf Burmeister (Schloss Einstein) – wünschten der Jury Erfolg bei der Auswahl der Preisträger, ein „heißes Herz und kühlen Verstand“.
„Wir können heute nur ein Viertel aller im Camp entstanden Filme zeigen“, erklärte Norman Schenk zur Begrüßung. Und so waren denn vier Streifen aus dem Startercamp der 12- bis 15-Jährigen, neun aus dem Classic-Camp der 16 bis 26-Jährigen und zwei Dokumentarfilme zu sehen. Außer Konkurrenz lief der Stunt- und Action-Film „Doppeltes Spiel“, der unter Leitung von Stuntman-Choreograf Michael Bornhütter entstanden war.
Das Rennen bei den Starterfilmen machte „Privileg der Freiheit“. Der Streifen überraschte mit klaren Bildern und sehr gut gespielten Szenen.
Bei den Classics siegte „Tasting Space“, in dem eine klar überforderte Weltraum-Crew mit einem zirpenden Staubwedel im Universum zu kämpfen hat. Die Jury hatte sich ihre Entscheidungen nicht leicht gemacht und während einer 20-minütigen Pause auch noch das Votum der Zuschauer für ihren Favoriten ausgezählt: Das Publikum hatte per Kienäpfel, die in Kartons mit den aufgeklebten Filmtiteln abgelegt wurden, abgestimmt. Auch hier lag „Tasting Space“ eindeutig vorn (siehe Preisträger im Infokasten)
Während der Reden rund um die Preisvergabe machten Dankesworte die Runde: an Sponsoren, an Helfer hinter den Kulissen, Unterstützer und Teilnehmer selbst. 660 waren in den elf Sommerwochen aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Schweden, Bulgarien und Kanada ins Camp geströmt, hatten ihre Kurzfilme jeweils innerhalb einer Woche konzipiert, gedreht und geschnitten. „Der Zeitrahmen war eng – aber wie entstehen Diamanten – unter Druck“, zog Norman Schenk sein Fazit. Dabei lernten die jungen Leute Grundlagen des Filmhandwerks in den Kursen Regie, Produktion, Kamera, Schnitt, Ton und Schauspiel. Dazu kamen die Zusatzkurse wie Szenenbild und Setdesign, Lichtgestaltung/Lichtdesign, Drehbuch, Game-Art und 3D-Animation, Maskenbild, Stunt und Drohnenfliegen.
Nach den Aufführungen ging es zum Feiern ins Camp. Dort laufen derweil schon die Planungen für die „Filmstadt“, die sich auf dem Areal einmal etablieren soll. Dafür wurde 2018 ein Erbbaupachtvertrag mit der Stadt über 60 Jahre abgeschlossen.