Bundestagsabgeordnete Marina Kermer ist Schirmherrin des Arendseer Jugendfilmcamps YouVista: Junges Kino im alten Kino
Das Jugendfilmcamp am Arendsee läuft in diesem Jahr erstmals unter der Regie der YouVista GmbH. Chef ist Schauspieler und Regisseur Norman Schenk. Die Schirmherrschaft hat Bundestagsabgeordnete Marina Schermer übernommen. Drehort und Mittelpunkt ist das Campingkino.
Arendsee l "Die Idee, jungen Menschen eine Chance im Film zu geben, sich auszuprobieren und hinter die Kulissen zu schauen, finde ich bewundernswert", erklärte Bundestagsabgeordnete Marina Kermer gestern beim Pressetermin im Arendseer Campingkino. "Das unterstütze ich", betonte sie und übernahm die Schirmherrschaft über das Arendseer Filmcamp.
Das findet von Juni bis September zum fünften Mal statt. Zum zweiten Mal ist das Campingkino am Harper Weg, alte Traditions-Spielstätte aus DDR-Tagen, dann Drehort und Mittelpunkt für junge Leute zwischen 16 und 25 Jahren, die sich fürs Filmemachen interessieren. Kinoinhaber Thomas Reuter sorgt hier für die organisatorische Basis.
"100 haben sich schon angemeldet, sie kommen aus Deutschland, besonders aus Sachsen-Anhalt, aus Österreich, Belgien, Italien, Spanien, der Schweiz und sogar aus China", zählte Campchef Norman Schenk auf. "Ich rechne aber mit mindestens noch einmal so vielen Teilnehmern", sagte er.
Der Schauspieler und Regisseur ist der Kopf des Ganzen, hatte 2011 die Camp-Idee und gründete im Herbst 2014 die Firma YouVista GmbH. "Allerdings klappt es mit der Gemeinnützigkeit erst ab 2016", informierte er.
Teamarbeit ohne Eitelkeit zum Geschichtenerzählen
Angefangen hatte alles mit Schauspielstudenten und Handkameras. "Inzwischen setzen wir auf junge Leute, die in die Filmbranche hineinschnuppern wollen", beschrieb er. Das Camp im Kino sei für sie Begegnungs- und Erfahrungsstätte. Sie können hier ihre Ängste vorm Leben und vor Entscheidungen verlieren. "Und sie erleben, dass die Filmarbeit immer auch Teamarbeit ist, bei der es nicht um Eitelkeiten geht, sondern ums Geschichtenerzählen", machte Schenk deutlich. "Wir können ihnen das Know-how bieten, um ihre Ideen zu Filmgeschichten werden zu lassen, die sie dann nach außen tragen."
"In einigen sehr berührenden Wortmeldungen ehemaliger Teilnehmer wird klar, was unser Camp auch ist: ein Ort zum Spaß-am-Leben-Haben und zur Persönlichkeitsbildung, Stärkung des Selbstwertgefühls und zum Freunde-fürs- Leben-Finden", so Schenk.
Neu sei in diesem Jahr das Fach Komposition. Dafür wurde der Dirigent, Arrangeur und Komponist Gero Wiest aus Stendal als Dozent gewonnen. "Ich gebe in meinen Kursen im Sommer eine kleine Einführung in die Geschichte der Filmmusik und leite erst dann zum Komponieren und Zusammenstellen an", kündigte er an. Wichtig sei ihm, dass nicht jede Filmminute mit Musik unterlegt werden müsse. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen", sagte er. Erfahrung hat er da schon von der Kunstplatte Stendal her.
Theaterpädagoge Matthias Poppe ist schon zum dritten Mal mit von der Camppartie. Und auch wenn es ihm im Campingkino meistens zu kalt ist, fasziniert ihn das Projekt. "Und es ist toll, wenn ich meine Schauspiel- und Dramaturgieerfahrung weitergeben kann."
Vision: Erster Spatenstich für Filmstadt Arendsee
"Für unser Filmfestival, das krönender Abschluss ist, haben wir wieder meine Schauspielkollegin Claudia Schmutzler mit im Boot", blickte Schenk voraus. Und neu dabei soll Schauspieler Wolfgang Winkler sein, bekannt aus der Polizeirufserie im Fernsehen.
Besonders gelungene Filmmusiken will Schenk beim Festival von Musikschülern live spielen lassen. Im nächsten Jahr schwebe ihm eine Werkstatt für junge Drehbuchautoren vor - zusammen mit Schulen und Gymnasien der Region. Und es soll ein Film über die Stadtgeschichte entstehen - zusammen mit den Arendseern.
Ideen hat Norman Schenk unendlich viele. Sie zu verwirklichen ist ihm Herzensangelegenheit und Grund, möglichst viele Unterstützer anzuheuern. Da sei er mit Bürgermeister Norman Klebe auf einer Wellenlänge. "Unsere Vision: Arendsee als Filmstadt", verrät er. Und schenkt seinem Namensvetter zum gestrigen Geburtstag einen Spaten - für den ersten Spatenstich für die zukünftige Filmstadt.