Stromausfall Warum am Wochenende in Wernigerode mehrmals der Strom ausfiel
Gleich zweimal ist am Freitag und Sonntag das Stromnetz in Wernigerode zusammengebrochen. Was waren die Ursachen und Folgen?
Wernigerode - Kleine Ursache, große Auswirkung: Zwei Stromausfälle haben am Freitagabend, 9. Juli, sowie am Sonntagmorgen, 11. Juli, das öffentliche Leben in Wernigerode erheblich beeinträchtigt. Insbesondere am Freitag waren die Auswirkungen des rund 20-minütigen Ausfalls der Energieversorgung massiv, da der Zusammenbruch im Netz um 17.55 Uhr und damit mitten in der Haupteinkaufszeit passierte. Unter anderem mussten Supermärkte binnen Minuten ihre Filialen schließen.
So beispielsweise das E-Center im Harz-Park an der Halberstädter Straße. Von Chaos, wie ein Anrufer am Lesertelefon der Volksstimme berichtete, könne aber keinesfalls die Rede sein, versicherte Filialleiterin Doreen Horn auf Anfrage. „Fällt während der Geschäftszeit der Strom aus, gilt als oberstes Gebot, dass alle Kunden von unseren Mitarbeitern sofort nach draußen geleitet werden sollen.“ Das sei am Freitagabend nicht bei allen Kunden auf Zustimmung gestoßen.
Der Netzausfall fiel am Freitag nach Angaben von Stadtwerke-Sprecherin Stefanie Dunkel ins Zeitfenster von 17.55 bis 18.13 Uhr. Anschließend seien die Systeme automatisch neu gestartet, so dass die Energieversorgung nach rund 20 Minuten wieder stand.
Störungen im Umspannwerk am Kupferhammer
Weil bei dieser Störung das auslösende technische Problem nicht erkannt worden sei, habe es am Sonntag von 7.48 bis 9.16 Uhr einen zweiten Netzausfall gegeben. Mit ähnlichen Auswirkungen wie am Freitag – rund ein Drittel der Abnehmer im Stadtgebiet, darunter auch das Gewerbegebiet Smatvelde, das Wohngebiet Stadtfeld sowie Teile von Hasserode und auch das Schloss, waren betroffen.
Entscheidender Unterschied zur Havarie am Freitagabend: Diesmal konnten die Experten der Stadtwerke den Auslöser lokalisieren. „Es handelte sich um einen schleichenden Defekt an einem Schutzgerät an der Schnittstelle zum vorgelagerten Netzbetreiber“, so Stefanie Dunkel. Die Folge sei in beiden Fällen eine Störung im Umspannwerk Am Kupferhammer, von dem große Teile des Stadtgebiets versorgt werden, gewesen.
Am Freitagabend konnte das E-Center nach dem Neustart der technischen Systeme wieder öffnen – im Schnitt, so Filialleiterin Horn, dauere es 15 Minuten, bis alles wieder laufe.