Jahresprogramm vorgestellt Franckesche Stiftungen stellen die Ordnungsfrage
Die einzigartige Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen macht ein innovatives Ordnungssystem aus. Grund genug, in diesem Jahr die Ordnungsfrage zu stellen.

Halle - Die Franckeschen Stiftungen in Halle richten in diesem Jahr ihren Fokus auf Ordnung und geordnet sein. Das Motto für verschiedene Veranstaltungsformate lautet „Alles in Ordnung?“, wie die Stiftungen mitteilten. Im Mittelpunkt steht demnach das 30. Jubiläum der Wiedereröffnung der Kunst- und Naturalienkammer im Historischen Waisenhaus, die gern auch als „Wunderkammer“ bezeichnet wird. Das Programm sei inspiriert von deren „innovativem Ordnungssystem“, hieß es. Das Kunst- und Naturalienkabinett gilt als die einzige europäische Universalsammlung des Barock, die vollständig erhalten und am authentischen Ort zu sehen ist.
Das Jahresprogramm starte am 22. März mit der Francke-Feier. Die Jahresausstellung werde mit dem Titel „300 Jahre Neugier. Verborgenes Wissen aus der Wunderkammer des Waisenhauses“ am 10. Mai eröffnet und bis 2. Februar 2026 präsentiert, hieß es. Den Angaben zufolge würdigt sie die Rekonstruktion und Zugänglichmachung der „Wunderkammer“ 1995. Die Formate „Persönlichkeiten im Gespräch“ und „Kulturaperitif“ seien ebenso im Plan wie sommerliche Kurzführungen unter dem Motto „Abendserenade“.
Gründer August Hermann Francke (1663-1727) errichtete 1695 die Stiftungen als Sozial- und Bildungswerk. In der Schulstadt mit Internaten, Wirtschaftsgebäuden, Kinderkrankenhaus, Betrieben und einer Bibeldruckanstalt wurden Arme, Bürgerliche und Adelige nach modernen Methoden unterrichtet. Tausende Waisen fanden Zuflucht. Heute sind auf dem Areal Schulen und Kitas sowie Internate, ein Mehrgenerationenhaus, wissenschaftliche Einrichtungen und die Bundeskulturstiftung ansässig.