Corona-Folgen Mehr Hilfe bei Corona-Impfschäden
Bei zahlreichen Menschen gibt es den Verdacht auf Corona-Impfschäden. Die Opposition im Landtag fordert eine Spezialambulanz für betroffene Menschen. Wird sie kommen?

Potsdam - Menschen mit Corona-Impfschäden oder Langzeitfolgen (Long Covid) sollen in Brandenburg stärker unterstützt werden. Die Koalitionsfraktionen von SPD und BSW stimmten dafür, die begonnene Etablierung eines Netzwerks zur Diagnostik und Behandlung von Betroffenen fortzusetzen und Forschungsprojekte hierzu zu unterstützen.
Eine Spezialambulanz wie von der Opposition gefordert ist derzeit nicht in Sicht. Die CDU-Fraktion scheiterte mit einem Antrag zum Aufbau einer solchen Stelle für betroffene Personen mit dem sogenannten Post-Vac-Syndrom. Die AfD-Fraktion forderte wie die CDU eine Spezialambulanz, dazu einen Runden Tisch - das bekam ebenfalls keine Mehrheit.
Mehr Forschung - bessere Versorgungsstruktur
Die Koalition will die konkrete Hilfe anderweitig verbessern. „Menschen leiden unter Erschöpfung, Atemproblemen, neurologischen Beschwerden und oft auch unter der Unsicherheit, ob sie die richtige Diagnose und Behandlung erhalten“, sagte Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos). „Diese Unsicherheit wollen wir verringern.“ Sie betonte: „Wir müssen weiter forschen, bestehende Versorgungsstrukturen verbessern und neue Erkenntnisse schnell in die Praxis überführen.“
CDU und AfD werben für Spezialambulanz
Die CDU-Abgeordnete Saskia Ludwig hält eine spezielle Anlaufstelle für notwendig. „Diese Menschen wurden zweimal zu Opfern gemacht: erst durch die Nebenwirkungen selbst und dann auch durch die Ignoranz gegenüber ihrem Leid“, sagte Ludwig, die in den Bundestag wechseln will. Sie zeigte sich äußerst skeptisch gegenüber Corona-Impfungen. „Diese Menschen wurden ermutigt, ja sogar gedrängt, sich für das Gemeinwohl impfen zu lassen, nur um dann mit Folgen allein gelassen zu werden.“
Die AfD-Gesundheitspolitikerin Daniela Oeynhausen forderte mehr Beachtung für die Betroffenen. „Wir müssen diese Impfgeschädigten endlich sehen“, sagte Oeynhausen, die auch Ärztin ist.
„Wir lassen diese Menschen nicht allein“, sagte die SPD-Abgeordnete Nadine Graßmel. „Die Koalition steht fest an der Seite der Betroffenen“, bekräftigte die BSW-Politikerin Jouleen Gruhn, die ebenfalls Ärztin ist.
Verdacht schwerer Impfnebenwirkungen
In zehntausenden Fällen in Deutschland wurde nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts der Verdacht einer schwerwiegenden Impfnebenwirkung gemeldet, hieß es Anfang des vergangenen Jahres. Gegen Hersteller von Covid-19-Impfstoffen gibt es Schadenersatzklagen. Langwierige Folgen einer Covid-19-Infektion werden auch als Long Covid bezeichnet.
Die Betroffenen möglicher Impfschäden können sich auch an das Versorgungsamt ihres Landes wenden. Ob ein Anspruch auf eine staatliche Versorgung bei einem Impfschaden besteht, entscheidet das Amt. Dabei geht es um Versorgungsleistungen wie Rentenzahlungen oder Heilbehandlungen.