Fußball „Vier aus Sechs“ als Kompromiss
Bei einer Sitzung des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) am Mittwoch wurde über eine Regionalliga-Reform diskutiert.
Hennigsdorf l Mit dabei waren Reinhard Grindel, Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB), und sein Vize Rainer Koch. Am Ende sprachen sich die Anwesenden einstimmig für einen Kompromiss und ein neues Reform-Modell für die vierthöchste Spielklasse aus. Ob sich dieses letztlich auch durchsetzen wird, ist noch offen.
Bei diesem sogenannten „Vier aus Sechs“ würden die fünf Regionalliga-Meister und der Zweite der Südwest-Staffel in zwei Dreiergruppen gelost und jeweils die besten Zwei in die 3. Liga aufsteigen. Dieses Modell fand bei vielen anwesenden Vertretern Anklang, weil dadurch auch die drohende Zerschlagung der Nordost-Staffel vom Tisch wäre. Denn nach dem neuen Plan würde es keine Reduzierung auf vier Staffeln geben. „Es war eine anfangs hitzige, aber unter dem Strich sehr konstruktive Diskussion. Ich bin froh, dass sich alle dafür ausgesprochen haben, dass die Regionalliga Nordost erhalten bleibt“, sagte NOFV-Präsident Rainer Milkoreit. Neben dem neuen Modell sei aber nach wie vor die Variante „Vier aus Fünf“, nach der die Meister der West- und Südwest-Staffel direkt aufsteigen würden, eine Alternative.
Mario Kallnik, Geschäftsführer des 1. FC Magdeburg, war als Drittliga-Vertreter ebenfalls bei der Sitzung und zeigte sich zufrieden, „dass Herr Grindel und Herr Koch die Sorgen der Vereine im NOFV ernst nehmen“. Kallnik betonte aber auch, dass diese Sitzung nur der erste Schritt war: „Die 3. Liga setzt sich nach wie vor dafür ein, dass es vier Direktaufsteiger aus der Regionalliga gibt. Sollte dies aber nur möglich sein, wenn dadurch die Regionalliga Nordost zerschlagen wird, müssen wir einen Kompromiss finden.“ Das Modell „Vier aus Sechs“ sei zumindest deutlich gerechter als „Vier aus Fünf“. Kallnik weiter: „Alle Regionalliga-Vereine tragen bei dem neuen Vorschlag das gleiche sportliche Risiko. Das ist beim ungerechten ,Vier aus Fünf’ nicht der Fall.“
Der FCM-Geschäftsführer bedauerte, dass der DFB sein ursprünglich favorisiertes Modell so früh öffentlich gemacht hat. Am heutigen Donnerstag in Frankfurt am Main erwartet er bei der Sitzung der Arbeitsgruppe Regionalliga-Reform eine kontroverse Diskussion. „Die Verbände, die sich einen Direktaufsteiger erhofft hatten, werden vom neuen Modell nicht begeistert sein. Allerdings bietet dieses die sportlich fairste Lösung, unter der Voraussetzung, dass die Regionalligen nicht neu strukturiert werden können“, so Kallnik.