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Davis Cup Neuer Angriff 2025: „Spielen mit den Großen mit“

Der Frust über die verpasste Chance war groß. Doch im nächsten Jahr ist wieder die Endrunde das Ziel. Dann wollen Deutschlands Tennisspieler mehr.

Von Lars Reinefeld, dpa 23.11.2024, 09:00
Daniel Altmaier konnte das deutsche Tennis-Team nicht in Führung bringen.
Daniel Altmaier konnte das deutsche Tennis-Team nicht in Führung bringen. Frank Molter/dpa

Malaga - Bevor es in den wohlverdienten Urlaub ging, stand für Deutschlands Tennisprofis erst noch ein bisschen Frustbewältigung an. „Ein Bier gegen die Enttäuschung werden wir schon nehmen“, kündigte Bundestrainer Michael Kohlmann nach dem bitteren Halbfinal-Aus gegen die Niederlande in Malaga an.

So nah wie dieses Mal waren die deutschen Tennisspieler schon lange nicht mehr am Finale. Auch ohne den bereits im Urlaub auf den Malediven weilenden Weltranglisten-Zweiten Alexander Zverev fehlten gegen das Überraschungsteam aus dem Nachbarland nur wenige Punkte, um erstmals nach 31 Jahren wieder um die „hässlichste Salatschüssel der Welt“ zu spielen.

„Am Ende haben Nuancen den Ausschlag gegeben“, bilanzierte Kohlmann das unglückliche Aus gegen die Oranje-Auswahl, die durch zwei denkbar knappe Dreisatzniederlagen zustande gekommen war. Zunächst verpasste Daniel Altmaier in seinem erst vierten Einsatz für Deutschland nach fast drei Stunden einen Sieg gegen Botic van de Zandschulp. Dann verlor Routinier Jan-Lennard Struff gegen den wie entfesselt aufschlagenden Tallon Griekspoor ebenfalls im Entscheidungssatz.

Doppel kommt gar nicht zum Einsatz

Das große Faustpfand der Deutschen, das Erfolgsdoppel Kevin Krawietz und Tim Pütz, kam so gar nicht mehr zum Einsatz. Unverrichteter Dinge mussten die frisch gekürten ATP-Finals-Champions das sonnige Andalusien wieder verlassen. Statt des Glücksgefühls nach dem Turin-Coup nahm das deutsche Duo die Enttäuschung des verpassten Finaleinzugs ohne eigenes Zutun mit in den Urlaub.

Doch mit etwas Abstand werden auch Krawietz und Pütz mit einem positiven Gefühl auf die Davis-Cup-Saison 2024 zurückblicken, in der sie ungeschlagen blieben. „Wir haben in diesem Jahr erneut bewiesen, dass wir mit den Großen mitspielen können“, sagte Kohlmann. Und das trotz vieler Widrigkeiten.

Zverev ohne Davis-Cup-Einsatz 2024

So spielte Zverev in diesem Jahr kein einziges Mal im Davis Cup. Die erste Runde in Ungarn ließ er unmittelbar nach den Australian Open wegen einer Erkrankung aus. Die Zwischenrunde in China passte zwischen US Open und Laver Cup ebenfalls nicht in den Turnierplan. Auch Struff fehlte in Asien verletzt. Und auf Malaga verzichtete Zverev, weil er nach einer langen Saison und Lungenproblemen dringend Urlaub benötigte.

Mit Zverev und dem Malaga-Team soll im kommenden Jahr ein neuer Angriff auf den Davis Cup genommen werden. Schließlich liegt der letzte Triumph im prestigeträchtigen Mannschaftswettbewerb bereits quälend lange 31 Jahre zurück. „Im Moment tut es natürlich weh, weil wir nah dran waren. Aber wir versuchen es weiter“, kündigte Struff an.

K.o.-Spiel statt Zwischenrunde

Ende Januar/Anfang Februar 2025 steht die erste K.o.-Runde an. Im September folgt nach der jüngsten Reform anstelle einer Gruppenphase ein weiteres Do-or-Die-Spiel, ehe im November wieder die Davis Cup Finals mit acht Teams die Saison abschließen. „Ich denke, dass wird das Format der nächsten Jahre sein und das ist auch in Ordnung so“, sagte Kohlmann, ehe er sich ein Kaltgetränk gegen den Frust genehmigte.