Fußball Kallnik: "Gehen gestärkt aus Saison"
Mario Kallnik, Geschäftsführer des 1. FC Magdeburg, spricht im zweiten Teil des Volksstimme-Interviews über ...
... Infrastruktur: „Wir gehen in den Kernbereichen Finanzen und Sport gestärkt aus der Saison. Desweiteren haben wir uns dank der Mitgliederentscheidung vom Februar auch strukturell weiterentwickelt. Wichtig ist, dass wir die infrastrukturelle Weiterentwicklung vorantreiben. Insofern befürworten wir die Variante des Ausbaus des Stadions mit erhöhter Zuschauerkapazität. In diesem Zusammenhang bietet sich die Chance, die infrastrukturellen Gegebenheiten im Gebäude des Stadions den Bedingungen ab der 2. Liga entsprechend anzupassen. Beispielsweise fehlen der Mannschaft ein Kraftraum, eine Sauna sowie Bürokapazitäten für den Trainerstab. Das sind Themen, welche uns bereits kurzfristig einholen könnten, spätestens mit dem Aufstieg in die 2. Liga.“
... Lizenz: „Außer der Stadion-angelegenheit gab es keine Probleme für den Lizenzerhalt. Aufgrund der schnellen Unterstützung durch Stadt und Stadionbetreiber können wir die erforderlichen Gästetickets vorhalten und brauchen somit für die 3. Liga kein Ausweichstadion benennen.“
... Pay-TV: „37 von 38 FCM-Saisonspielen wurden zuletzt live übertragen. Wir sind stolz darauf, dass sich ein renommiertes Unternehmen wie die Telekom der 3. Liga annimmt. Das spricht für die Attraktivität der Liga. Unabhängig von Pay-TV werden auch zukünftig mehrere Spiele durch öffentlich-rechtliche Sender übertragen. Problematisch finde ich, dass die Differenz bei den TV-Erträgen zwischen der 2. Bundesliga und der 3. Liga ab der Saison 18/19 um ein Vielfaches größer wird. Das könnte zu Problemen für den deutschen Fußball führen, insbesondere in der Ausbildung von Talenten. Dritt- oder Regionalligisten mit anerkannten Nachwuchsleistungszentren haben nahezu die gleichen Aufwendungen wie Vereine der DFL. Die Zuschüsse durch den DFB sind unabhängig der Liga nahezu gleich. Diese Zuschüsse reichen aber nicht aus, um qualitative Strukturen für ein NLZ zu schaffen. Zum Beispiel finanzieren wir unsere neuen Internatsplätze ab der kommenden Saison aus vereinseigenen Mitteln. Das machen wir, weil wir unseren Nachwuchs stärken wollen und es momentan auch können.“
... Nachwuchsarbeit bei der Konkurrenz: „Andere Drittligisten zeigten sich in der jüngeren Vergangenheit finanziell angeschlagen. Dort wird zum jetzigen Zeitpunkt eine eigens angestrebte Weiterentwicklung für den Nachwuchsbereich kaum möglich sein. Insofern wäre aus meiner Sicht eine solidarische Lösung, einen Teil der TV-Erträge der DFL als Solidarbeitrag für die erhöhte Bezuschussung von anerkannten Nachwuchsleistungszentren für Dritt- bzw. Regionalligisten auszugeben. Es nicht zu tun, wäre kurzfristig gedacht, denn letztendlich holen sich vorwiegend die der DFL zugehörigen Vereine oftmals die Talente der Zukunft aus den Nachwuchsleistungszentren der Dritt- oder Regionalligisten.“
... Strafen bei Finanzproblemen: „Die Bereiche Finanzen und Sport sind heutzutage im Profifußball verbunden wie Säuglinge mit der mütterlichen Nabelschnur. Vorsätzliche oder grob fahrlässige Verstöße gegen Lizenzunterlagen müssen konsequent geahndet werden. Als Drittligist gibt es Dinge, die kann man sich einfach weniger leisten als Zweitligisten. Tut man es trotzdem und nimmt das Risiko des finanziellen Ruins für die Chance eines schnellen sportlichen Erfolgs leichtfertig in Kauf, so muss bei Risikoeintritt eine massive und konsequente Strafe erfolgen. Alles andere ist Wettbewerbsverzerrung zu Lasten anderer Vereine. Die Schwere der Bestrafung durch Punktabzug bei schwerwiegenden Vergehen bleibt letztendlich für mich zu überprüfen. Insbesondere der Vorgang um den VfR Aalen führte nicht nur bei uns zu Irritationen.“
... eigenen Urlaub: „Grundsätzlich stehen für das Management nach Abschluss der Sommertransferperiode und der Lizenzvorbereitung ab November neben dem Alltagsgeschäft etwas ,ruhigere‘ Monate an. Diese werden u. a. für Weiterbildungen, strategische Entwicklung und Urlaub genutzt.“
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