Kassensturz Stadt Magdeburg spart beim Stadionausbau
Der sparsame Umbau der MDCC-Arena in Magdeburg spült 400.000 Euro in Stadtkasse. 411 zusätzliche Stellflächen gibt es außerdem am Gübser Weg für Heimspiele des 1. FCM.
Magdeburg - Kostenexplosion beim City-Tunnel in Magdeburg (von 34 auf 210 Millionen Euro), kräftiger Nachschlag beim Brückenneubau über Alte und Zollelbe (von 120 auf 158 Millionen Euro): Es gibt fast nichts, was nicht teurer wird. Gerade bei den Großprojekten in Magdeburg. Doch die Stadt kann auch anders, nämlich günstiger. Nicht in Größenordnungen, aber immerhin 400.000 Euro Plus stehen nach Kassensturz und Abschluss des Stadionumbaus zu Buche. Na bitte!
10,7 Millionen Euro waren für den Um- und Ausbau der MDCC-Arena ursprünglich veranschlagt: für statisch hüpfsichere Tribünen, für die Umwandlung von Sitz- in Stehplatzbereiche, für neue Gästetoiletten und nicht zuletzt für zusätzliche Parkplätze. Denn auch das regelmäßige Parkchaos zu den Heimspielen hatte nach einer Lösung verlangt.
Nach Prüfung aller Schlussrechnungen steht nun fest: Die Gesamtmaßnahme konnte für 10,3 Millionen Euro umgesetzt werden. Macht ein Plus von 400.000 Euro. Fast schon bescheiden verweist die Stadt gegenüber der Volksstimme auf ein „positives Endergebnis“. Punktuelle Erhöhungen habe man innerhalb des Projekts ausgleichen können. An welcher Stelle das Geld eingespart werden konnte, dazu gab es auf Volksstimme-Anfrage bislang keine Auskunft.
Geld für Schulsanierung
Wohin nun mit dem gesparten Geld? Auf Nachfrage heißt es dazu, das Rathaus freue sich über jedes Plus im städtischen Haushalt, „weil andere Projekte und Bauvorhaben ... teurer geworden“ seien. Ein Beispiel sei die vom Stadtrat gerade beschlossene Kostenerhöhung für die Sanierung der Grundschule/Sporthalle „Am Fliederhof“. Das Geld wird also nicht lange auf eine Verwendung warten müssen.
Derweil ist der neue kostenpflichtige Parkplatz am Gübser Weg, gegenüber vom Biomasseheizkraftwerk der SWM, noch nicht ganz fertig. 35.000 Euro hatte die Stadt dafür noch zur Seite gelegt. Im ersten Bauabschnitt waren 340 Stellplätze angelegt worden. Hinzu kamen Beleuchtung und Ersatzpflanzungen. Dann war das Geld alle: 500.000 Euro waren zunächst für die Fertigstellung aller geplanten 411 Parkplätze vorgesehen. Doch dafür fand sich keine Firma. Deshalb die Entscheidung für den Bau in zwei Raten.
71 Stellplätze fehlen noch
Nun sollen mit den 35.000 Euro die fehlenden 71 Stellplätze im laufenden Jahr noch hergerichtet werden. Parallel zur Nutzung der schon fertigen Plätze, die dafür auch schon freigegeben sind, wie Stadtsprecher Michael Reif sagte. Die Übergabe an den Betreiber MVGM sei bereits zum 30. Juni 2020 erfolgt.
Doch statt parkender Autos sprießt dort bisher nur Unkraut, so dass CDU-Stadtrat Manuel Rupsch sich schon um den Zustand des nagelneuen Parkplatzes sorgt. Wer pflegt den eigentlich, wollte er in einer Anfrage an die Verwaltung wissen.
Die Leistung sei vom Betreiber MVGM gerade an eine Firma vergeben worden. Die Pflege erfolge bedarfsgerecht, hieß es dazu weiter aus dem Rathaus.
Je nach Sicherheitskonzept zu den Heimspielen könnte der neue Parkplatz am Gübser Weg künftig auch von Gästen der gegnerischen Mannschaft genutzt werden. Zumindest sei diese Option bei der Planung und Ausführung des Parkplatzes berücksichtigt worden, erklärt Michael Reif.