Das richtige Geschenk zu Kommunion und Konfirmation
Berlin - Geschenke zur Kommunion und Konfirmation gehören einfach dazu. Den Feiernden freut\'s, die Schenkenden lässt es grübeln: Welches Geschenk ist für diesen einmaligen Anlass das richtige?
Die erste eigene Uhr, Manschettenknöpfe, ein Gesangsbuch - was früher typische Geschenke zur Konfirmation oder Kommunion waren, erscheint heute überholt. Weniger von gestern ist das Schenken an sich: Das lässt die Gäste nach wie vor verzweifeln. "Wichtig ist, dass man sich über den jungen Menschen Gedanken macht", sagt Inge Rümmele, Autorin eines Ratgebers zum Thema.
Was hat das Kind oder der Jugendliche für Interessen oder Hobbys? Wer sich solche Gedanken macht, kann ein persönliches Geschenk aussuchen. Und das sei wichtig, um Wertschätzung auszudrücken. Besonders diejenigen, die Konfirmation oder Jugendweihe feiern, bräuchten diese Wertschätzung. Denn sie steckten gerade mitten in der Pubertät, einer schwierigen Zeit, sagt Rümmele.
Natürlich ist das für den Schenkenden ein großer Anspruch, etwas zu finden, dass dem Jugendlichen all das vermittelt - und längst nicht alle kennen den Feiernden so gut. In solchen Fällen rät Christiane Heite von der katholischen Jugendagentur in Köln zu einer Wunschliste, die die Kinder oder Jugendlichen vorab mit ihren Eltern verfassen. Darauf kann alles stehen von Büchern bis zu Parfüms oder Zelt und Schlafsack. Die Gäste erkundigen sich dann einfach bei den Eltern nach so einer Wunschliste und haken ab, was sie davon besorgen möchten.
Oft haben aber vor allem die Jugendlichen gar nicht so viele kleine Wünsche, die die Gäste erfüllen können. "Was wir beobachten, ist, dass Jugendliche in dem Alter einen größeren Wunsch haben", sagt Anja Gladkich vom Landesverband Berlin/Brandenburg der Interessenvereinigung Jugendweihe. "Ich denke, es macht Sinn, wenn man vorher mit dem Jugendlichen direkt redet." So wird klar, ob er vielleicht für eine Reise spart, ein Moped oder einen Laptop.
Und dann könnte auch das als unpersönlich geltende Geldgeschenk genau das Richtige sein. Gegen Geld sei nichts einzuwenden, wenn es der Erfüllung eines langgehegtes Wunsches diene, sagt Rümmele. "Besser als wenn man Dinge schenkt, die nicht gebraucht werden." Welcher Betrag geschenkt werde, liege ganz beim Schenker. "Wenn jemand nicht so viel hat, sind zehn Euro schon eine Menge wert", sagt Gladkich.
Für nahe Verwandte, Freunde und Paten kommt aber noch etwas ganz anderes als der Geldumschlag infrage: Erinnerungsgeschenke. "Wir schenken Zeit", erklärt Heite. Ein Kinoabend, ein Nachmittag im Stadion - "das sind Erlebnisse, die dem Kind ein Leben lang bleiben".
Wer ein Geschenk mit christlicher Bedeutung machen will, sollte das vorab in der Familie besprechen, damit es keine Doppelung von Gebetbuch oder Kinderbibel gebe, rät Heite. Andere beliebte Geschenke in diesem Zusammenhang sind ein Kommunionskreuz an einer Kette, eine Heiligenfigur oder ein Schutzengel.
Trotz all der Aufregung um die große Feier und die Geschenke darf am Ende das Danke nicht zu kurz kommen, sagt Rümmele. Dafür können die Jugendlichen und Kinder zum Beispiel eine Karte oder E-Mail schreiben - vielleicht auch mit einem Foto von der Feier. Gut sei außerdem, schon beim Auspacken der Geschenke zu notieren, von wem was kam. Dann hat nicht nur die Geschenkewahl eine persönliche Note, sondern auch die Danksagung.
Literatur:
Inge Rümmele, Konfirmation feiern: Den Konfirmationstag sinnvoll planen, gestalten und erleben, 128 Seiten, Gütersloher Verlagshaus, ISBN-13: 978-3579065625