Verkehr Große Bühne für die intelligente Notrufsäule
Verkehrsforscher aus Magdeburg stellen das länderübergreifende Projekt auf dem weltgrößten Mobilitätskongress in Melbourne vor.
Melbourne l Eine intelligente Notrufsäule soll Autofahrer in naher Zukunft vor Sicherheitsrisiken auf der Straße warnen. Im April des vergangenen Jahres stellten Wissenschaftler und Unternehmer aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen das Gemeinschaftsprojekt in Marienborn (Landkreis Börde) der Öffentlichkeit vor. Verkehrsforscher aus Sachsen-Anhalt sind mit der Idee im Gepäck in der vergangenen Woche nach Australien gereist. Auf dem weltgrößten Mobilitätskongress ITS (Intelligent Transport Systems) in Melbourne präsentieren die Magdeburger Wissenschaftler vom Galileo-Testfeld noch bis Freitag das Projekt. Die Veranstalter rechnen mit mindestens 20 000 Besuchern, darunter Forscher, Experten und Politiker aus aller Welt - eine große Bühne für die Erfindung aus Sachsen-Anhalt.
„Notrufsäulen können sehr sinnvoll für intelligentes Verkehrsmanagement genutzt werden,“ sagt Andreas Müller, geschäftsführender Koordinator des Galileo-Testfelds in der Landeshauptstadt. Die orangefarbenen Säulen könnten bald weltweit an den Straßen stehen, sollen den Verkehr lenken sowie Staus und Unfälle vermeiden. „Es gibt Anfragen für die Technik“, so Müller. Ernstes Interesse besteht auch an dem europäischen Notrufsystem eCall. Ab 2018 wird die Technik in Neuwagen verbaut. Die Europäische Union schreibt das so vor. Der Magdeburger Müller stellt eCall in Melbourne vor. Mit den Australiern gab es erste Gespräche.
Das ITS gilt weltweit als wichtigstes Treffen für das Thema intelligente Transportsysteme. 2021 will Hamburg die Veranstaltung nach Deutschland holen. In Australien warb die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Dorothee Bär (CSU), schon mal für die deutsche Bewerbung.