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Feuerwehr Gommern Damen auf dem Vormarsch

Zwölf Frauen und Männer schlossen am Wochenende ihre Grundausbildung ab.

Von Manuela Langner 19.04.2016, 15:00

Gommern l Eine bunte Mischung aus Jugendlichen, die von der Jugendfeuerwehr in die aktive Mannschaft wechseln möchten, und aus Quereinsteigern, die sich für ein Engagement in ihrer örtlichen Feuerwehr entschieden haben, stellten die zwölf Frauen und Männer dar, die am Sonnabend ihre Grundausbildung abschlossen. Im und am Feuerwehrgerätehaus in Gommern absolvierten sie ihre schriftliche und praktische Prüfung. Von den zwölf Teilnehmern waren die Hälfte Frauen.

Schriftlich legte die Gruppe schon einmal gut vor. Die Fehlerquote bei den insgesamt 45 Fragen fiel gering aus. Ein Teilnehmer schaffte sogar null Fehler.

Ihr praktisches Können hatten die künftigen Feuerwehrleute an vier Stationen unter Beweis zu stellen. Dazu gehörten Stiche und Bunde (Knoten), Fahrzeug- und Gerätekunde, ein Löschangriff trocken und das Kuppeln einer Saugleitung. „Das sind wirklich Handgriffe, die bei Tag und Nacht sitzen müssen“, sagte Stadtwehrleiter Heiner Wolter.

Mit zwölf Teilnehmern an der Grundausbildung war er durchaus zufrieden. Natürlich könnten es mehr sein, „aber wenn alle bleiben, dann ist es richtig gut“.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Frauen und Männer ihren Ortsfeuerwehren erhalten bleiben, ist erfahrungsgemäß bei den Quereinsteigern, die eher sesshaft sind, größer als bei den jungen Leuten, denen Ausbildung, Studium und Familiengründung noch bevorstehen.

Trotzdem bilde man die Jungen ebenso gerne aus, setzte Heiner Wolter hinzu. Verließen sie für Arbeit oder Liebe die Einheitsgemeinde, so gebe man ihnen mit auf den Weg, auch in ihrer neuen Stadt weiter in der Feuerwehr aktiv zu sein. Die meisten Teilnehmer an der Grundausbildung stellte diesmal die Ortsfeuerwehr Prödel. Hier wollen gleich fünf junge Leute von der Jugendfeuerwehr den Sprung in die ative Wehr schaffen. Neben der gemeinsamen Grundausbildung innerhalb der Stadtfeuerwehr (Truppmann 1) müssen sie im Anschluss noch die Truppmann 2-Ausbildung in ihrer Ortsfeuerwehr absolvieren, also ein weiteres Jahr am regulären Dienst teilnehmen. Danach sind die Jugendlichen auch volljährig und können zu Einsätzen ausrücken.

Die Erwachsenen, die die Grundausbildung erfolgreich bestanden haben, können eigentlich schon mit rausfahren. Allerdings werden sie dann nur zusammen mit einem erfahrenen Kameraden und nicht an vorderster Linie eingesetzt. Ihnen fehlen noch alle weiteren Qualifizierungen, beispielsweise zum Atemschutzgeräteträger.

Die Ortsfeuerwehren Gommern, Dannigkow und Vehlitz schickten jeweils zwei Teilnehmer zur Grundausbildung, die Wahlitzer Wehr einen.

Die gemeinsame Grundausbildung gibt es in Gommern seit über 20 Jahren. Die elf Ausbildungssonnabende (jeweils acht Unterrichtsstunden) werden in den Wintermonaten von elf Ortsfeuerwehren ausgerichtet. Die Teilnehmer erwerben das Feuerwehr-Grundwissen, außerdem eine Ausbildung im Funken und in Erster Hilfe. Die gemeinsame Ausbildung hat laut Heiner Wolter und seinem Stellvertreter Dirk Kuhrig mehrere Vorteile: Die Teilnehmer lernen nicht nur sich untereinander kennen, bevor sie gemeinsam Einsätze absolvieren, sondern auch die anderen Gerätehäuser und die Gegebenheiten vor Ort. Außerdem ergibt es eine einheitliches Ausbildungsniveau innerhalb der Stadtfeuerwehr. „Das hat sich bewährt.“