Vogelschutzwarte Klapperstorch bringt die Kinder - zum Hof
Viel los war auf der Vogelschutzwarte „Storchenhof Loburg“ am vergangenen Sonnabend beim Erlebnistag.
Loburg l Der Klapperstorch bringt nicht nur die Kinder – er zieht sie auch magisch an. Und so ist es auch kein Wunder, dass beim jüngsten Erlebnistag auf dem Storchenhof viele Kinder auf Entdeckungstour gingen. Mit Bastel- und Malstationen war für Abwechslung gesorgt.
Viel interessanter waren aber doch die Küken, die derzeit auf dem Storchenhof-Gelände mit der Hand aufgezogen werden müssen. Wobei „mit der Hand“ nicht ganz stimmt: Stets wird versucht, die Pflegestörche gar nicht erst an den Menschen zu gewöhnen. Daher bekommen die kleinen Federbüschel im geschützten Horst ihr Futter mit Hilfe eines Plastikstorches, der ein Elterntier darstellen soll. Zu futtern gibt es zumeist Kükenklein, Würmer oder Fisch.
Was schon im Babystorchenalter richtig gut klappt, ist das Klappern mit dem kleinen Schnabel. Dass die Jungstörche nicht von ihren Eltern aufgezogen werden, hat stets tragische Hintergründe: Wenn eines der Elterntiere verunglückt, kann der Partner den Nachwuchs nicht alleine aufziehen.
So erklären sich auch die aktuell 20 Eier im Brutkasten und unter der „Ersatzglucke“ Pute Erna. „Das ist eine hohe Zahl“, so ein Mitarbeiter.Zu den kleinen Sensationen am Storchenerlebnistag zählt auch ein eben erst geschlüpftes Storchenküken. Die Jungtiere werden zu gegebener Zeit anderen Eltern ins Nest untergeschoben. „Das klappt meistens“, erklärt Dr. Michael Kaatz.
Was Adebare in der Wildnis am liebsten fressen, solche Dinge lernen die Kinder bei einem Besuch des Storchenhofes auf spielerische Weise. An einer Wand hängt ein Kasten, bei dem runde Holzplättchen Futtermöglichkeiten darstellen, doch nur die richtigen Plättchen kullern in den geöffneten Schnabel des Holzadebars. Mäuse und Frösche stehen ganz oben auf der Speisekarte.
Zu besichtigen gibt es auf dem Storchenhof aber nicht nur junge Störche. Auch der weltweit älteste Storch bekommt in Loburg sein Gnadenbrot. Karoline ist mit ihren 34 Lenzen ein absoluter Weißstorch-Senior. Der Rekord liegt bei 38 Jahren. In freier Wildbahn kommen Störche meist nur auf ein Alter von etwa 24 Jahren, erklären die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen bei ihren Führungen über das Gelände.
Auf dem Storchenhof erwartet man derzeit die Ankunft des Senderstorches „Albert von Lotto“. Der bisherige Gatte von Störchin Mina hat sich bei seiner Rückkehr aus Afrika in diesem Jahr sehr viel Zeit gelassen, und muss in Loburg mit neuen Verhältnissen klar kommen: Der Haupthorst ist von einem unberingten Paar besetzt. Albert war in den Vorjahren mit Mina Bewohner des Haupthorsts. Doch Mina brütet in diesem Jahr mit ihrem neuen Partner Jürgen in der Dammstraße.