Auszeichnung Gute Noten für Sonnenstrom-Projekt
Die Agentur für Erneuerbare Energien hat Burg mit seinem Sonnenstrom-Projekt als Kommune des Monats ausgezeichnet.
Burg l Als die Stadtwerke Burg und die Burger Wohnungsbaugenosenschaft (BWG) 2015 das Projekt „Sonnen-Burg“ im Norden der Stadt starteten, waren beide Partner davon überzeugt, dass die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile nicht ausbleiben werden. Dass es dafür auch bedeutende Auszeichnungen gibt, stand eher im Hintergrund.
Dennoch: Jetzt hat die Agentur für Erneuerbare Energien mit Sitz in Berlin das Burger Projekt mit dem Titel Kommune des Monats gewürdigt. Denn das Mieterstromprojekt sorge vor Ort dafür, dass 230 Mietparteien Solarstrom zur Deckung eines Teils ihres Strombedarfs direkt vom Dach ihrer Wohnungen beziehen können. „Mieterstromprojekte sind ideal, um die Energiewende vor Ort voranzutreiben und gleichzeitig viele Bürger einzubeziehen – entweder durch die finanzielle Beteiligung an den Anlagen oder durch den Bezug von Ökostrom“, erklärt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.
Im Rahmen des ersten Mieterstromprojektes der Stadt betreiben die Stadtwerke auf den Dächern von zehn Mietshäusern der BWG Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 283 Kilowatt peak. Bisher nutzen bereits rund 57 Prozent der Mieter den solaren Mieterstrom, den sie für 20 Jahre zum Festpreis erhalten. Das bedeutet Planungssicherheit. In Summe ist der Preis für den Strom vom Mietshausdach günstiger als der Grundversorgungstarif – ein großer Vorteil.
„Die Kooperation von Stadtwerken und Wohnungsbaugenossenschaft zeigt, wie die Energiewende vor Ort die städtische Infrastruktur aufwertet und zur Attraktivität unserer Stadt beiträgt“, lobt Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD). Die von den Photovoltaikanlagen direkt vor Ort erzeugte Strommenge von jährlich 290.000 Kilowattstunden reicht aus, um ein Drittel des Strombedarfs zu decken.
Ein höherer Anteil von solarem Mieterstrom konnte bei diesem Projekt nicht realisiert werden, da die Stadtwerke bei der Planung nicht nur technische Herausforderungen meistern mussten. Für das Unternehmen war es außerdem entscheidend, die Wirtschaftlichkeit zu wahren und ein Projekt zu konzipieren, das sich in Zukunft auch auf andere Objekte übertragen lässt.
Die Stadt Burg ist seit Ende 2016 dabei, ein neues Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. Erste konkrete Ergebnisse sollen im September vorliegen. Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer Energien deutlich zu erhöhen. „Auch deshalb, weil in Zukunft nur noch Projekte ausreichend gefördert werden, wenn der ökologische und nachhaltige Nutzen erkennbar ist“, begründete Rehbaum den Entschluss.