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Storchenhof In den Wintermodus

Wenn nichts dazwischen kommt, schaltet die Vogelschutzwarte „Storchenhof“ Loburg jetzt in den „Wintermodus“.

Von Stephen Zechendorf 09.09.2016, 01:01

Loburg l Mit einem prominenten Gast erfolgte am vergangenen Wochenende im Ehle-Renaturierungsgebiet bei Loburg mit fünf Jungstörchen die wahrscheinlich letzte Auswilderung des Jahres. Claudia Dalbert, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt ließ es sich nicht nehmen, „ihren“ Patensorch Klara in die Freiheit zu entlassen. „Ist sie nicht schön?“ twitterte die Grünen-Politikerin anschließend stolz.

Klara sei geschwächt an der stark frequentierten Bundesstraße bei Parchen gefunden und auf dem Storchenhof aufgepäppelt worden, berichten die Ministerin und „Storchenvater“ Christoph Kaatz.

Andere Schicksalsgeschichten berichten über Tiere, die sich an Stromleitungen verletzten, zu nah am Straßenrand nach Futter suchten und von Autos erfasst wurden, oder von mutigen Fluganfängern, die zu früh aus dem elterlichen Nest starten wollten.

Der für eine Storch-Patenschaft zu zahlende Betrag hilft der Vogelschutzwarte, die in Loburg abgegebenen Tiere zu versorgen. Störche, die einen Paten haben, tragen bei ihrer Auswilderung einen Namen. Doch nicht immer gelingt es den Mitarbeitern der Vogelschutzwarte, allen Störchen rechtzeitig vor deren Abflug einen Namensgeber mit dem notwendigen 50-Euro-Schein zu vermitteln. Das soll freilich einer erfolgreichen Auswilderung im Spätsommer nicht im Wege stehen: Am Wochenende wurden vier Störche namens Jonathan, Karl, Karthan und ein namenloser Storch aus Niemegk von ihren Paten und Gästen der Auswilderung freigelassen.

Nach bisheriger Zählung wurden im Jahr 2016 über 45 Tiere in der Loburger Vogelschutzwarte aufgenommen. Statistisch können etwa 60 Tiere wieder ausgewildert werden, so Christoph Kaatz.

Derweil beobachtet sein Sohn Michael Kaatz den Flug der „Senderstörche“, die jedes Jahr in Loburg ihre Brut aufziehen. Schon seit etwa zwei Wochen sind Jonas, Magnus, Agatha & Co. auf dem Weg nach Süden. Pro Tag schaffen Störche mehrere Flugkilometer. Der Rekord soll bei 750 Kilometern liegen, sagt Michael Kaatz: „Aber das geht nur mit Rückenwind.“