Wasserverband Preise bleiben unter Durchschnitt
Drei Jahre lang verlangte der Burger Wasserverband von seinen Kunden niedrige Wasserpreise. Diese schöne Zeit ist ab 2016 vorbei.
Burg l Schon als der damalige ehrenamtliche Geschäftsführer des Burger Wasserverbandes, Bürgermeister Jörg Rehbaum, Ende 2012 die Gebührenkalkulation für den Zeitraum 2013 bis 2015 vorstellte, machte er unmissverständlich klar, dass es ab 2016 wieder zu einer Anhebung der Gebühren/Entgelte kommen werde. Das passiert nun, wie Wasserverband-Geschäftsführer Mario Schmidt nach der Beschlussfassung durch die Verbandsversammlung im Gespräch mit der Volksstimme mitteilte. Schmidt erläuterte eingangs noch einmal, warum es möglich war, dass der Burger Verband 2013 bis 2015 mit den niedrigsten Wasserpreisen in ganz Sachsen-Anhalt kalkulieren konnte: Ein Überhang aus der Zeit von vor 2013 in Millionenhöhe musste abgeschmolzen, sprich über die Wasserpreise an die Kunden rückerstattet werden. „Mit unseren neuen Wasserpreisen bleiben wir aber weiterhin unter dem Landesdurchschnitt“, so Schmidt. Wenn man Trink- und Abwasser zusammennehme, rangiere der Burger Verband pro Kubikmeter ab 1. Januar noch immer 0,70 Euro unter dem Durchschnitt.
Konkret sieht es so aus, dass in der Trinkwasserversorgung der Grundpreis bei 83,28 Euro im Jahr stabil bleibt. Allerdings erhöht sich die Mengengebühr von 0,86 Euro pro Kubikmeter auf 1,37 Euro. Schmidt: „Damit bewegen wir uns wieder im Bereich der Jahre 2007 bis 2012.“
Im Schmutzwasserbereich steigt ab 1. Januar hingegen die Grundgebühr: von bisher 88,08 Euro im Jahr auf 108 Euro. Und der Kubikmeter Abwasser kostet künftig 2,70 Euro statt bisher 2,49 Euro. Schmidt dazu: „In der zentralen Schmutzwasserentsorgung wurden in der vergangenen Kalkulationsperiode keine kostendeckenden Gebühren erhoben. Dies zeigt sich auch in der Kostenunterdeckung der Jahre 2013 bis 2015 von 355 000 Euro. Aufgrund der hohen Fixkosten erfolgte eine Erhöhung der Grundgebühr auf 9 Euro/Monat bei gleichzeitiger Erhöhung der Mengengebühr. Die Gebühren in der vorangegangenen Kalkulationsperiode wurden noch durch Kostenüberdeckungen aus Vorjahren gestützt und wären ohne diese Überdeckungen wesentlich höher ausgefallen, da bereits 2013 bis 2015 Kostensteigerungen zu verzeichnen waren.“
Auch in der dezentralen Entsorgung führen Kostensteigerungen zu höheren Gebühren, so Schmidt weiter. Bei konstant bleibenden Grundgebühren kostet die Leistungsgebühr bei Kleinkläranlagen künftig 10,15 Euro pro Kubikmeter (bisher 8,96 Euro) und bei Sammelgruben 8,73 Euro pro Kubikmeter (bisher 8,15 Euro).
Die Niederschlagswassergebühr bleibt unverändert bei 2,55 Euro pro Flächeneinheit.