Feuerwehr Karrierestart für Brandschützer
In Genthin und Parey bestehen 14 junge Leute ihre Truppmannausbildung. Voran gingen 77 Unterrichtsstunden.
Genthin l Während die letzten Prüflinge sich gegen Mittag noch der praktischen Prüfung unterziehen mussten, wartete ein entspannter Martin Feuerherdt aus Mützel vor dem Gerätehaus auf das große Finale der Prüfung. Er hatte bereits den theoretischen und praktischen Teil hinter sich gebracht. Der junge Mann war zuversichtlich: „Wenn man gelernt hat und engagiert in der Feuerwehr mitarbeitet, besteht man auch die Prüfung“, sagte er. Dass diese Aussage für den kompletten Durchgang Gültigkeit hatte, legte das Prüfungsergebnis nahe: Alle 14 Lehrgangsteilnehmer bestanden im Urteil ihrer Prüfer Henryk Lampert, Tobias Kuhne, Falk Charstedt und Stadtwehrleiter Achim Schmechtig mit Bravour. Freitags von 18 bis 21.30 Uhr und sonnabends von 8 bis 13.15 Uhr - gemeinhin echte „Kernzeit" für Freizeitaktivitäten - büffelte der Feuerwehrnachwuchs, um bei dem Lehrgang zum Erfolg zu kommen.
Für die Organisation des Lehrgangs zeichnete zum wiederholten Male der Dretzeler Wehrleiter Andreas Engel verantwortlich und erwies sich dabei einmal mehr als eine gute Besetzung. Die Prüfung setzte am Sonnabend den Schlusspunkt unter insgesamt 77,5 Unterrichtsstunden. Das Zertifikat zur bestandenen Prüfung wird für die jungen Leute, die sich von nun an Truppmann etwa Truppfrau nennen dürfen, hoffentlich der Anfang einer erfolgreichen Feuerwehrkarriere sein. Zunächst einmal haben sie das Feuerwehr-Einmaleins in der Tasche. Weiterführende Lehrgänge etwa zur Technischen Hilfeleistung, als Atemschutzgeräteträger oder zum Truppführer werden sich anschließen, gab Stadtwehrleiter Achim Schmechtig den jungen Feuerwehrleuten mit auf den Weg.
Für Marie Engel, einer der vier frisch gebackenen Truppfrauen, steht dies außer Frage. Denn bei der Feuerwehr mitzumischen, ist Teil der Familientradition. Vater, Mutter, Schwester - alle haben sich in den Dienst der Feuerwehr gestellt. Marie, gerade ihre Lehrgangsbescheinigung erhalten, lachte: „Bei der Feuerwehr mitzumachen, war meine alleinige Entscheidung, nicht dass mich mein Vater dazu gezwungen hätte.“ Auch Anne Glomb aus Mützel freut sich, jetzt zur Truppfrau aufgestiegen zu sein. „Die Ausbildung ist mir eigentlich nicht schwer gefallen. Schwierig wurde es jedoch hin und wieder, weil ich in meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin auch am Wochenende arbeiten muss. Aber das habe ich meistens unter einen Hut gebracht.“ Anne Glomb war bereits viele Jahre Mitglied der Jugendfeuerwehr, ihre Eltern sind ebenso Feuerwehrleute.
Auch für Celina Grundt aus Mützel markierte die Übergabe des Zertifikates einen wichtigen Punkt in ihrer persönlichen Feuerwehrlaufbahn. Ein wenig Stolz klingt in ihren Worten mit: „Sicherlich war es nach der Arbeit schwer, noch einmal zur Ausbildung zu gehen. Auch weil ich mich noch in der Ausbildung zur Industriekauffrau befinde. Aber ich habe es durchgezogen. Seit meinem 10. Lebensjahr bin ich schon bei der Jugendfeuerwehr. Einmal Feuerwehr bleibt immer Feuerwehr.“ Die Übergabe der Zertifikate war für Achim Schmechtig deshalb noch einmal eine gute Gelegenheit, auf die Bedeutung der Kinder- und Jugendwehren in den Ortsfeuerwehren als wichtige „Nachwuchsschmiede“ hinzuweisen.
Mittlerweile verfügen fast alle Ortsfeuerwehren der Stadt Genthin über eine Jugendwehr, was, wie Bürgermeister Thomas Barz unterstrich, sehr erfreulich sei. Allein in Mützel werden jetzt mit Alina Glomb, Martin Feuerherdt, Celina Grundt und Paul Müller gleich vier junge Feuerwehrleute die Reihen der Feuerwehr verstärken. Paul Müller und Anne Glomb hatten am Sonntag beim Kellerbrand in der Einsteinstraße gleich ihren ersten Einsatz. Seit 2011 werden diese Lehrgänge zentral auf Stadtebene durchgeführt. Seitdem haben in nunmehr drei Lehrgängen 42 Feuerwehrfrauen und -männer ihr Rüstzeug für die Tätigkeit in der Feuerwehr erworben.