Reha-Sport Aus der Masse in den Mittelpunkt
Rehabilitationssport speziell für krebskranke Frauen bietet ab sofort der Reha-Sportverein "Gesund und fit" Hohe Börde in Haldensleben an.
Haldensleben l Im Reha-Sport kennt sich Sabine Poege bestens aus. Die Bebertalerin betreut einen Großteil der insgesamt 14 Reha-Sportgruppen, die unter dem Dach des Reha-Sportvereins „Gesund und fit“ Hohe Börde agieren. Nun sollen zwei neue Gruppen hinzu kommen– ganz speziell für krebskranke Frauen.
„Aktiv mit Krebs“ – so nennen sich die Gruppen – ist ein Kooperationsprojekt. „Unterstützt werden wir dabei zum einen von der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft und zum anderen vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt mit Sitz in Halle“, erzählt Sabine Poege. Aus ihrer Erfahrung weiß sie, dass krebskranke Frauen in vielen Reha-Sportgruppen aktiv seien. „Aber dort sind sie wenige unter vielen. Wir wollen mit ,Aktiv mit Krebs‘ homogene Gruppen ausschließlich für krebskranke Frauen schaffen. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf Brustkrebserkrankungen.“
Dafür werden vom Verein „Gesund und fit“ spezielle Gymnastikprogramme erarbeitet, die auf dieses Krankheitsbild abzielen. Dazu lassen sich die Trainerinnen des Vereins extra schulen, denn nicht jede Reha-Gymnastik ist für Frauen, die an Krebs erkrankt sind, geeignet.
Die Ziele der Sporttherapie umreißt Sabine Poege ganz klar: „Wir wollen die allgemeine Belastbarkeit der Patientinnen verbessern, ebenso ihr Selbstwertgefühl und ihre Lebensqualität.“ Auch die Symptomatik des Fatigue-Syndroms, also die chronischen Erschöpfungserscheinungen, die häufig nach einer Krebsbehandlung auftreten, soll verbessert werden. Die Reduktion therapiebedingter Nebenwirkungen wie beispielsweise nach einer Chemotherapie ist ebenso Ziel des Sportprogramms. Nicht zuletzt geht es auch um den Aufbau eines sozialen Netzwerks. „Wir sind aber keine Selbsthilfegruppe“, unterstreicht Sabine Poege.
Brustkrebs ist heute die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. „Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Und fast drei von zehn betroffenen Frauen sind jünger als 55 Jahre“, macht die Trainerin deutlich. Deshalb hat sie auch den Kontakt zu den Frauenärzten in Haldensleben aufgenommen und sie über die geplanten „Aktiv mit Krebs“-Gruppen informiert. Denn wer an diesem Reha-Sport-Programm teilnehmen möchte, brauche eine entsprechende Verordnung vom Arzt, so Poege weiter. Die Patientin entscheidet sich daraufhin für einen Reha-Sportverein und reicht die Verordnung bei der Krankenkasse ein. „Die Kosten übernehmen die Krankenkassen komplett“, weiß Sabine Poege.
Anschließend erfolgt für die Frauen, die sich für „Fit mit Krebs“ entschieden haben, die Anamnese. Diese systematische Befragung zum Gesundheitszustand wird in Haldensleben im Fitnessstudio „Vital Fitness“ durchgeführt. Dort bietet der Reha-Sportverein „Gesund und fit“ Hohe Börde seine Kurse an. „Wir haben bei uns leider keine geeigneten Sportstätten“, begründet Sabine Poege die Zusammenarbeit mit dem Profi-Studio. „Für unsere Teilnehmer entstehen dadurch aber keine Kosten“, macht sie deutlich. Eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio sei nicht nötig.
Zwei feste Kurstermine hat die Trainerin bereits gesetzt. Einer findet immer montags von 20 bis 20.45 Uhr, der andere immer freitags von 11 bis 11.45 Uhr statt. „Wir haben festgestellt, dass gerade Abendkurse sehr gefragt sind“, meint Sabine Poege dazu.
Ansprechpartner für die Kurse sind Sabine Poege, Telefon 015209481787, und das Studio „Vital Fitness“, Telefon 03904/46 10 67. Weitere Infos soll es in Kürze auf der Internetseite www.rehasport-boerde.de geben, die sich noch im Aufbau befindet.