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Hundezucht Schaulaufen der Teckel im Altenhäuser Schlosshof

Erstmals richtet die Gruppe Letzlinger Heide des Deutschen Teckelklubs eine Körschau - eine Premium-Zuchtschau - aus. Die 20 Teilnehmer stellen sich einem strengen Richtervotum. 14 Hunde bestehen.

Von Carina Bosse 08.05.2024, 10:00
Olina Grand Amity von Halterin Bettina Schütte wird im Ring von Sandra geführt. Die Hündin ist eine von 14 Teckeln, die nach dem Richterurteil an diesem Tag gekört werden konnten.
Olina Grand Amity von Halterin Bettina Schütte wird im Ring von Sandra geführt. Die Hündin ist eine von 14 Teckeln, die nach dem Richterurteil an diesem Tag gekört werden konnten. Foto: Carina Bosse

Altenhausen - An die Premium-Version einer Zuchtschau, die sogenannte Körschau, haben sich erstmals die Mitglieder der Gruppe Letzlinger Heide des Deutschen Teckelklubs (DTK) herangewagt.

Im idyllischen Ambiente vom Innenhof des Schlosses Altenhausen dreht sich alles um die kleinen drahtigen Vierbeiner und ihre Besitzer. So klangvolle Namen wie Carl-Heinz vom Dulbach, Agi vom Lindleinsgraben, Aldo von der Lieper Burg, Boss Rocky oder Olina Grand Amity von der Igelkeule stellen sich dem kritischen Auge der Richter.

Insgesamt 20 Teckel nahmen an der Körschau teil. „Jedoch konnten nur 14 von ihnen gekört werden“, resümierte Angela Kummert. Was sich die Körschau-Leiterin mit einer solchen Veranstaltung eingehandelt hatte, sei ihr erst mittendrin richtig bewusst geworden. Ihr Plan, dass die 20 zur Körung gemeldeten Hunde bis zum Mittag fertig begutachtet worden sind, sei ein Flopp gewesen.

Jedes Haar wird begutachtet

Warum? Bei einer Körschau bewerten zwei Richter – in diesem Fall Jens Papenhagen aus Dümmer bei Schwerin und Nico Kersten aus Heere im Landkreis Wolfenbüttel – gleichzeitig den Hund, und zwar sehr viel detaillierter als bei einer Zuchtschau, wo lediglich ein Richter begutachtet. Am Hund, egal ob Rüde oder Hündin, werde quasi jedes Haar umgedreht – vom Zahnstatus bis zur Rute. Eine Menge Formulare sind auszufüllen.

„Über viele Punkte diskutieren die Richter miteinander, denn jeder hat seine eigene Meinung. Das alles kostet Zeit“, hat Angela Kummert nun gelernt. In der Mittagspause habe sie deshalb beschlossen, für die Zuchtschau, welche im Anschluss an die Körschau beginnen sollte, einen zweiten Ring aufzumachen. Als Schreibkräfte stellten sich spontan zwei nette Damen aus dem Publikum zur Verfügung, so dass mit der Zuchtschau unter der Leitung von Carola Staufenbiel pünktlich begonnen werden konnte. Jürgen Kutzelmann aus Treuenbrietzen war als Richter angereist. 30 Teckel waren für diese Schau angemeldet.

Die Eröffnung hatte eine ganz besondere Jagdhornbläsergruppe übernommen, nämlich die der jagdhornblasenden Falkner unter der Leitung von Gerhard Teuber aus Satuelle. „Die Falkner begleiten unsere Veranstaltungen schon seit vielen Jahren, was für jede Zuchtschau eine Bereicherung ist“, berichtete Angela Kummert.

Falkner-Show begeistert Besucher

Gerhard Teuber und sein Team präsentieren die Vögel sehr interessant und wissenswert. Man könnte ihm stundenlang zuhören. Nicht zuletzt deshalb hatte sie für Gerhard Teuber auch eine ganz besondere Ehrung vorbereitet. Der völlig überraschte Falkner bekam die Ehrennadel des DTK in Bronze. Die Vorstellung der Falkner fand während der Mittagspause der Richter statt. Das Publikum zeigte sich begeistert, insbesondere, weil einige Besucher sogar so einen stolzen Vogel auf den Arm nehmen durften. Eine Hundeführerin berichtete ganz aufgeregt und mit leuchtenden Augen von diesem Erlebnis.

Eine ganz besondere Auszeichnung gab es noch – völlig unerwartet und überraschend – für Angela Kummert. Der Landesjagdverband würdige die Verdienste der Weidgenossin mit der Verdienstnadel in Silbe des Deutschen Jagdverbandes.

Ihr Fazit: „Alles in allem war Tag vom Anfang bis zum Ende spannend und sehr aufregend. Ob ich die Nerven habe, jemals wieder eine Körschau und eine Zuchtschau auf einen Termin zu legen, weiß ich nicht.“ Das sei doch eine Herausforderung, die sie in der Vorbereitungsphase unterschätzt hatte.