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Grundschulen Eltern wollen Bau- und Betriebskosten sehen

Eine Bürgerinitiative zum Erhalt der Klietzer Schule befindet sich in Gründung und hat erste Aktivitäten gestartet.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 03.03.2016, 12:36

Elbe-Havel-Land l In Zukunft gibt es nur noch eine Schule im Elbe-Havel-Land. Nicht zentral in Klietz, sondern in Schönhausen, wo jetzt so viel Geld investiert wird. Das ist die Sorge der Klietzer und Schollener Eltern, die am Mittwoch das Gespräch mit Bürgermeister Bernd Witt suchten.

Diese Sorge versuchte Bernd Witt zu entkräften. „Aber wir haben jetzt mehr Fragen als vorher“, resümierten die Eltern nach dem Gespräch am späten Nachmittag im Amt.

Zunächst sagte Bernd Witt noch einmal deutlich, dass in Schönhausen nicht in die Schule, sondern in den Kindergarten investiert wird. Dafür sind die Stark-III-Fördermittel so gut wie zugesagt. Es wird ein neues „Spatzennest“ gebaut und dann der freie Kindergarten-Neubau zum Hort umgebaut und saniert. An der Schule selbst sind keine Investitionen geplant. Ob die dann geschaffenen Horträume vormittags auch noch teilweise für die um die Wuster Kinder vergrößerte Schule genutzt werden müssen, sehe man dann, erklärte Bernd Witt auf Nachfrage.

Wenn die Schulentwicklungsplanung auch nur bis 2019 geht, so denken die Eltern doch über diesen Zeitpunkt hinaus: Die Schülerzahlen gehen weiter zurück und reichen dann nur noch für eine Einrichtung. Diese große Sorge versuchte Bernd Witt anhand der Zahlen (siehe Info-Kasten im oben stehenden Beitrag) zu entkräften. Ob Sandau über 2019 Bestand hat, vermag man jetzt noch nicht zu sagen. „Aber ich und der Verbandsrat sehen eine langfristige Zukunft für Schönhausen und Klietz, selbst, wenn die Schülerzahlen zurückgehen.“ Laut Prognose gibt es 2020 immerhin 191 Grundschüler im Elbe-Havel-Land.

Warum denn die Wuster Kinder während der Bauphase nicht nach Klietz gebracht werden können, interessierte die Eltern auch. Denn schließlich verursacht die Schaffung von vorübergehenden Räumen Geld, „in Klietz ist der Platz da!“ Der Grund, warum diese Möglichkeit für die Verbandsgemeinde nicht in Betracht gezogen wurde: „Die Fahrzeit von 30 Minuten würde überschritten“, so der Bürgermeister.

Ebenfalls ein Frage, die die Eltern bewegt: Warum muss es denn überhaupt einen sogenannten Plan B für die Wuster Schüler geben und warum macht man sich nicht für Plan A – den Erhalt der Außenstelle – stark? Torsten Peters aus Klietz fügte an, dass sich vor allem auch der Landrat beim Land durchsetzen muss. „Schließlich hat der Landkreis 2013 den Schulentwicklungsplan bestätigt und auch das Land hat dem zugestimmt. Und darin steht eindeutig, dass die Wuster Schule solange als Außenstelle von Schönhausen Bestand hat, bis in Schönhausen die baulichen Voraussetzungen geschaffen sind. Das Land muss sich daran halten und darf sich nicht über die gefassten Beschlüsse hinwegsetzen!“

Die Kritik der Eltern: „Wenn beim Land erst einmal bekannt ist, dass es Plan B gibt, warum soll überhaupt noch über den bereits abgelehnten Plan A nachgedacht werden?“ Bernd Witt entgegnete: „Wir bemühen uns natürlich weiterhin um den Erhalt, aber bisher gab es keine positiven Signale aus Magdeburg. Wir können nicht erst im Juni anfangen, nach Möglichkeiten für die Unterbringung in Schönhausen zu suchen. Die Eltern müssen zeitnah wissen, woran sie sind.“

Die Eltern haben Bernd Witt eine Frageliste übergeben. So möchten sie Informationen unter anderem zu den Betriebskosten aller jetzt bestehenden vier Schulen sowie den geplanten Baukosten und die Herkunft dieser Mittel in Schönhausen. Bis zum 9. März wünschen sie eine Antwort.

Wie die unterzeichnenden des Briefes, Dirk Hahn, Janet Lorenz und Josephine Kersten, erklärten, befindet sich eine Bürgerinitiative in Gründung. Sie macht sich für den Erhalt des Standortes Klietz stark.

Bei allen Planungen und Zahlen nicht berücksichtigt ist, welche Auswirkungen die freie Schule in Kamern, die jetzt eine Genehmigung beantragt hat, auf die Schulstandorte hat.