Circus Probst Lange Hörner und fliegende Artisten
Exotische Tiere, Clowns und waghalsige Akrobatik - all das gab es in Klötze zu sehen. Der Circus Probst war erstmals zu Gast.
Klötze l Ein leichtes Kribbeln auf der Haut – das haben wohl viele der großen und kleinen Zuschauer bei der Premieren-Vorstellung des Circus Probst in Klötze verspürt. Kein Wunder, bei dem aufregenden Programm, das ihnen die Artisten boten. Mehr als einmal ging es ohne Netz und doppelten Boden hoch hinaus, große Pferde und Kamele rannten fast zum Greifen nah vor den Nasen der Zuschauer in der ersten Reihe entlang und waren Tiger die Stars in der Manege. „Fantastico“ hieß die Show, die der Circus Probst in insgesamt sechs Vorstellungen auf der Festwiese am Klötzer Waldbad präsentierte. Gut zweieinhalb Stunden dauerte jede einzelne.
Staunen konnten die Klötzer bei der Premiere etwa über die Geschicklichkeit von Artistin Tamara Khurchudova, die in ihrem farbenfrohen Kostüm bunte Tücher jonglierte. Zunächst mit den Händen, dann auch mit den Füßen. Und schließlich auch noch mit dem Kopf nach unten hängend unter der Kuppel des Zirkuszeltes.
Dort fühlte sich offenbar auch das Duo Attitude sehr wohl. Die beiden Artisten ließen sich an Seidentüchern, die sie sich um die Beine gewickelt hatten, in die Höhe ziehen, hielten sich in den Armen und kreisten durch die Luft.
Bodenständiger waren da schon die beiden Ulknudeln Slobi und Olga, die zwischendurch immer wieder für Lacher beim Publikum sorgten. So jagte Slobi seine Partnerin einmal mit einer riesigen Peitsche durch die Manege. Er wollte das Geschenk zurückhaben, das Olga ihm kurz zuvor weggenommen hatte. Ein echtes Katz- und Mausspiel – im wahrsten Sinne des Wortes, wie sich zeigte. Denn aus der Schachtel kam eine Katze gesprungen, die gleich darauf bei Slobi auf dem Hut saß. Dem Publikum gefiel das. Gelacht wurde auch, als Slobi seine weiße Ratte einem Zuschauer in der ersten Reihe auf den Kopf setzte.
Überhaupt spielten die tierischen Stars in der Manege eine wichtige Rolle: Da ritt eine dressierte Ziege auf dem Rücken eines Esels, einer ihrer Artgenossen kletterte furchtlos einen hohen Turm hinauf. Zirkusdirektor Reinhard Probst ließ afrikanische Wattussi-Rinder mit riesigen Hörnern, ein Kamel und ein Dromedar sowie zwei stattliche Kaltblüter durch die Manege tanzen. Tierlehrer Hans Ludwig Suppmeier stand mit vier Golden Tabby Tiger und einem weißen Tiger in einem Käfig und zeigte, was die großen Raubkatzen können.
Mehr als 60 Tiere aus aller Welt zählen zum Bestand des Zirkuszoos. Genauso viele Angestellte gehören zum Team. Insgesamt 40 Gastspiele wird der Circus Probst, der seinen Geschäftssitz in Neustadt an der Weinstraße hat, in diesem Jahr geben. In Klötze waren die Artisten zum ersten Mal überhaupt. Nicht verwechselt werden darf er übrigens mit dem gleichnamigen Zirkus Probst, der besonders in den ostdeutschen Bundesländern bekannt ist. Dieser ist seit 2015 als Projektzirkus in Kitas und Schulen zu Gast.