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Elbquerung Plan für Strombrückenzug fertig

Die Planungen für die neuen Brücken am Strombrückenzug sind abgeschlossen. Neben Neubau ist Sanierung ein Thema.

Von Martin Rieß 09.09.2015, 14:51

Magdeburg l Nächster Schritt in Sachen Strombrückenzug: Die Planungen für das Großbauprojekt, das ab Ende 2019 die Anna-Ebert-Brücke über die Alte Elbe und die Zollbrücke über die Zollelbe entlasten soll, kommen voran. Seit Montag liegen die Planunterlagen unter dem Titel „Ersatzneubau Strombrückenzug“ im Fachbereich Vermessungsamt und Baurecht im Baudezernat, An der Steinkuhle 6, aus. Bis zum 6. Oktober können die Magdeburger dort Einsicht nehmen und ihre Hinweise geben. Der aktuelle Stand des Vorhabens soll mit Blick auf den überarbeiteten Rahmenplan Rotehorn dem Verband der Gartenfreunde am 22. September ab 17 Uhr im IBA-Shop in der Regierungsstraße 35 in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt werden. Dabei soll insbesondere mit den betroffenen Gartenpächtern der weitere zeitliche Ablauf des Brückenbaus diskutiert werden.

Als markantestes Bauwerk des Neubauprojektes wird die neue Brücke über die Alte Elbe hervorstechen (Grafik). Sie soll sich möglichst harmonisch und ohne das Stadtbild zu beeinträchtigen in die Landschaft einfügen. Von der ursprünglichen Idee, dass diese Pylonbrücke an sechs Seilen befestigt wird, haben sich die Planer aber verabschiedet. Aus statischen Gründen sind jetzt sieben Seile vorgesehen.

In den vergangenen Monaten ging es auch darum, wie die Fahrleitungen für die Straßenbahn befestigt werden. Geeinigt haben sich die Planer mit den Magdeburger Verkehrsbetrieben auf runde Masten, die in der Mitte der Gleisanlagen stehen und die Oberleitungen für beide Fahrtrichtungen tragen.

An diesen Masten soll auch die Beleuchtung für die Fahrbahn installiert werden. Die Gehwege sollen von in den Handläufen integrierten Lampen erhellt werden.

Laut aktuellem Planungsstand soll die neue Brücke über die Zollelbe von ihrer Gestaltung her eher zurückhaltend ausfallen. Im Zwischenbericht, mit dem die Stadtverwaltung regelmäßig über den aktuellen Stand informiert, heißt es: „Gestalterisch wurden die aufgehenden Bestandsmauern der Bastion in das neue Widerlager integriert.“ Über Treppen und Ebenen sollen die in diesem Bereich noch vorhandenen Reste der Magdeburger Festung mit der Bastion Kronprinz erlebbar gemacht werden. Dabei nehmen die Planer aber auch die Entstehung von Ecken in Kauf, die eines gewissen Reinigungsaufwands bedürfen. Um eine Linksabbiegespur in die Stadtparkstraße zu ermöglichen, soll die Brücke eine etwas größere Breite bekommen.

Auch zur Neuen Strombrücke über die Stromelbe sind die Vorplanungen abgeschlossen. Demnach soll die Strombrücke zum Anschluss an die weiteren Bauwerke um 35 Meter nach Osten verlängert werden. Noch einmal berechnet wird die Statik des Bauwerks. Grund: Seit dem Bau der Neuen Strombrücke im Jahr 1965 haben sich die Belastungen und auch die Vorschriften zum Teil stark verändert.

Neben dem Neubau von Brücken und den Anlagen ringsum geht es um die Sanierung der alten Nachbarbrücken. Insbesondere die Anna-Ebert-Brücke ist in einem schlechten Zustand. Im Bericht heißt es, dass die Schäden „eine deutliche Reduzierung der Tragfähigkeit des Bauwerkes zur Folge“ haben. Und weiter: „Die Standsicherheit des Bauwerkes ist irreversibel beeinträchtigt.“ 2016 soll der Unterbau in Ordnung gebracht werden, ab 2020 steht die grundhafte Sanierung auf dem Plan. Ob die Anna-Ebert-Brücke zwischendurch nicht doch noch für den gesamten Verkehr gesperrt werden muss, ist noch nicht klar. Zu einem besonders stark beschädigten Gewölbebogen laufen derzeit noch Untersuchungen.