Laufserie Laufen am Salbker See in Magdeburg
Laufen ist in Magdeburg kein Trend mehr, sondern eine feste Bewegung. Die Volksstimme startet eine Laufserie. Teil 5: Salbker See.
Magdeburg l Um eines vorweg zu nehmen: Die beiden Seen sind zwar nach Salbke benannt – territorial befinden sie sich aber nördlich des Stadtteils auf dem Gebiet von Fermersleben. Das frühere Naherholungsgebiet ist ein Anziehungspunkt für Hundebesitzer, Spaziergänger, manchmal auch Reiter und eben Läufer. „Hier ist von morgens bis abends viel Betrieb“, freut sich Bernd Krüger. Er muss es wissen, ist er doch seit Jahren der beständigste Läufer an den Salbker Seen, kennt sozusagen jeden Stein auf der Strecke.
Mit Start am früheren Fährmannshaus am Elbweg, wo auf einer kleinen Parkfläche Fahrräder und Autos abgestellt werden können, führt der Weg beim Umrunden der beiden Seen zunächst auf einem Kiesweg zum Elberadweg. In Sichtweite zur Elbe beginnt das Asphaltgeläuf, um dann auch einen etwa 100 Meter langen Pflastersteinbereich bereitzuhalten. Die Füße werden also gleich auf unterschiedliche Weise gefordert. Über den Wipfeln der Baumkronen des Salbker Sees I lugt nach etwa einem Kilometer aus Richtung Südwest die Spitze des Salbker Wasserturms hervor. 800 Meter weiter läuft man mit Beginn des Unterhorstweges auf das Wahrzeichen von Südost scheinbar direkt drauf zu. Das Salbker Territorium ist erreicht.
Parallel zum Ufer wird nun wieder in Seenähe gelaufen. Auf der Westseite des Sees verengt sich die Laufstrecke, die über kleine Betonplatten führt. Die liegen zwar nicht mehr ebenerdig im Boden, für eine Verletzungsgefahr sorgen sie dennoch nicht. Den dann folgenden sandigen Boden in Höhe der Gartensparten nehmen die Gelenke übrigens wohlwollend wahr. Dass sich hier im Bibergebiet bewegt wird, dokumentieren abgenagte Baumstämme.
Dem Weg kann weiter zum kleineren Bruder, den Salbker See II, gefolgt werden. Oder einfach scharf links zum Damm abbiegen und über unebenes Gelände einen kleinen Crosslauf einlegen. „Das mache ich sehr gern, um die Anforderungen an den Körper zu variieren“, so der 74-Jährige, der beim HSV Medizin Magdeburg im Hopfengarten eine sportliche Heimat gefunden hat und Magdeburg bei internationalen Wettkämpfen für Senioren vertritt. Entlang einer Pferdekoppel wird schließlich mit dem Überqueren des Elbweges der Salbker See II erreicht.
Auch hier kann der Blick über das Wasser schweifen, während Kleingärten mit imposanten Lauben passiert werden. Mit Kilometer 5 ist der Elberadweg erreicht. Nördlich (links) zum Mückenwirt abbiegen und einen Zwischenstopp einlegen oder die Runde in Richtung Süden (rechts) komplettieren? Bitte entscheiden sie jetzt … Dem Auge wird in diesem Bereich des Elbufers wieder viel geboten, etwa beim Blick auf die Ostseite der Elbe, die Einmündung der Alten Elbe, über die Elbauen oder in kleine Buchten.
Nur selten bläst einem der Wind aus Richtung Süden ins Gesicht, so die Erfahrung von Bernd Krüger. Und selbst wenn – durch den Rundkurs gibt es auch in einem anderen Streckenbereich Rückenwind. Apropos Wind: Ruhig mal die Musik zu Hause lassen. Wenn der Wind die Blätter der Bäume umschmeichelt, entsteht ein angenehmes Grundrauschen, das verdeutlicht: Das hier ist Natur. Außerdem kann das Klingeln der Radfahrer auf dem Elberadweg besser wahrgenommen werden.
Mit dem Erreichen des Areals des Wassersportvereins Buckau-Fermersleben wird der Endspurt eingeläutet. An einem kleinen privaten, eingezäunten Naturpark klingt der Rundkurs aus. Tipp: Zwischen den Gebüschen des Geländes verstecken sich Rehe, die sich hin und wieder einmal zeigen. Zum Entspannen laden die Uferbereiche der Seen ein, die einst durch den Abbau von Kies entstanden sind. Vor über zehn Jahren ist der Badebetrieb eingestellt worden. Schilder weisen darauf hin, dass eine Gefahr des Ertrinkens besteht und das Baden verboten ist.
Fazit: Laufen an den Salbker Seen vermittelt Urlaubsgefühle. Das grüne Umfeld, die Teilstrecke entlang des Elberadweges und natürlich das in der Sonne glitzernde Wasser der beiden Seen und die Menschen, die sich an den sandigen Uferbereichen auf ihren Handtüchern ausbreiten, lassen fast vergessen, dass die Hektik der Stadt nur wenige Meter entfernt ist. Kann die Runde um den Salbker See II aufgrund des überwiegend aus Asphalt bestehenden Untergrunds als monotone Belastung beschrieben werden, punktet der Bereich rund um den großen Bruder mit weitaus mehr Abwechslung. Das Umrunden der beiden Seen mit einer Distanz von jeweils etwas mehr als drei Kilometer sollte für Laufeinsteiger machbar sein. Wer es gern länger mag, läuft eine Kombination aus beiden Seen. Auffallend ist, dass an den Seen keine Bänke aufgestellt sind, auf denen nach dem Laufen verweilt werden kann. Daher sollte ruhig ein Handtuch mitgenommen werden, um sich im Gras oder am Seeufer ein Plätzchen zum Ausruhen zu suchen.