Chorfestival 1000 Stimmen für Magdeburg
Das 19. Deutsche Chorfestival kommt am langen 1.-Mai-Wochenende nach Magdeburg.
Magdeburg l „Chormusik hat es in dieser Stadt schwer, die Zahl der Zuhörer ist oft minimal“, sagt Magdeburgs Domkantor Barry Jordan, als am Mittwoch das Programm für das 19. Deutsche Chorfestival in Magdeburg vorgestellt wird. Alles, was mit Chormusik zu tun hat, könne also nur gut sein für Magdeburg, findet Barry Jordan, der den Domchor leitet. Der Verband Deutscher Konzertchöre holt gemeinsam mit der Stadt das Festival nach Magdeburg. Mehr als 1000 Sänger und Musiker kommen am Wochenende zwischen dem 28. April und 1. Mai in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.
Darüber ist der Kulturbeigeordnete Matthias Puhle glücklich. Vor allem auch, weil so ein Fest für Magdeburg auf dem Weg zur Kulturhauptstadt bei der Entscheidung wichtig sein kann. „Die Stadt muss zeigen, dass sie Kultur lebt“, sagt Puhle. Vor zwei Jahren, während der European Choir Games, habe man schon mal für so ein Event geübt. Der Kulturbeigeordnete ist der Überzeugung: „Magdeburg versteht sich als Musikstadt.“
Was Matthias Puhle bei dem anstehenden Festival besonders am Herzen liegt: „Wir wollen auch die Bürger begeistern, die sonst nicht im Publikum sitzen.“ Zwölf Konzerte sind geplant, dazu kommen aber auch musikalische Kostproben mitten in der Stadt, mal werden Chöre an dem Sonnabend auf dem Alten Markt singen und mal gibt es ein paar Lieder im Innenhof des Hundertwasserhauses zu hören. Auch eine Stadtführung mit musikalischen Einlagen ist geplant genau wie ein Flashmob im Allee-Center. Was dabei am Sonnabendvormittag passiert, bleibt geheim.
240.000 Euro kostet das Festival insgesamt, den größten Anteil tragen die Chöre und der Verband selbst, 40.000 Euro kommen von der Stadt. Warum fiel die Entscheidung auf Magdeburg? „Wir veranstalten das Festival immer gern in mittelgroßen Städten, das ist intimer“, erklärt Ekkehard Klemm, der Präsident des Verbandes Deutscher Konzertchöre. Zudem gebe es in Magdeburg „so tolle Gebäude und Kirchen für die Konzerte“. Und: In Magdeburg sei man besonders aufgeschlossen gewesen.
Das hat auch die Magdeburger Studentin Isabel Tönniges bei der Organisation gespürt. Ein Dutzend Magdeburger haben sich für den freiwilligen Job als „Chor-Guide“ bereiterklärt. Sie werden die insgesamt 31 Chöre, angereist aus ganz Deutschland, in Empfang nehmen, ihnen die Stadt zeigen und bei den Veranstaltungen an der Kasse oder beim Programmverkauf helfen. Die größte Herausforderung bei den Vorbereitungen? „Die Fülle der Chöre, die parallel an den verschiedensten Veranstaltungsorten auftreten“, sagt Isabel Tönniges.