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Konzert Angelo Kelly und die Irische Weihnacht

Angelo Kelly, der Jüngste der „Kelly Family“, gibt am Sonnabend mit seiner Frau und seinen Kindern ein Weihnachtskonzert.

Von Karolin Aertel 09.12.2016, 00:01

Magdeburg l Angelo Kelly gibt am Sonnabend um 19 Uhr ein Weihnachtskonzert in der Magdeburger Stadthalle. Vorab sprach er über seine Fans und „Irish Christmas“. Dabei verriet er auch, wie seine Familie Weihnachten feiert.

Sie sind am Sonnabend mit Ihrer Familie in Magdeburg. Haben Sie Erinnerungen an die Stadt?

Angelo Kelly: Oh ja, Anfang der 90er haben wir hier gespielt und es war extrem windig. Unsere Bühne ist nachts komplett eingekracht und auf einem unserer Wohnwagen gelandet.

Ich hoffe, Sie haben auch gute Erinnerungen an die Stadt.

Ja klar. Die Tage davor und danach waren sehr schön. Wir haben immer gern hier gespielt. Ich kenne auch ein paar Leute, die hier leben oder aus Magdeburg kommen.

Ach ja? Wen denn?

Eine Person, mit der ich oft auf Tour arbeite. Sie lebt in Magdeburg. Und auch ein Schwiegerelternteil hat Familie in Magdeburg.

Am Sonnabend geben Sie mit Ihrer Familie ein Weihnachtskonzert. Sie haben sich dabei für die irische Weihnachtsmusik entschieden. Warum?

Wir leben seit fast vier Jahren in Irland, was uns die Möglichkeit gegeben hat, uns näher mit der Musik und Kultur zu beschäftigen. Wir leben auf dem Land und es ist dort ganz selbstverständlich, dass jeder die traditionelle irische Musik spielt. Bei unserem ersten Weihnachten habe ich irische Weihnachtsmusik gesucht und fast nichts gefunden. Es ist, als lassen sie alles stehen und machen plötzlich Jazz und klassische Weihnachtsmusik. Aber diese ganz klaren irischen Melodien, Arrangements und Rhythmen werden weggelassen. Das fand ich schade. Als Künstler sucht man ja immer was Neues. Ein Jahr lang haben wir Hunderte von Weihnachtsliedern ausprobiert und sie in ein irisches Gewand gesteckt. Bei manchen hat‘s funktioniert und bei manchen nicht. Daraus entstand dann ein Album. Zu hören sind Weihnachtsklassiker, die jeder kennt, wie „Silent Night“ oder „O come, all ye faithful“, mit irischen Arrangements.

Sie stehen im Zuge Ihrer „Irish Christmas“-Tour bis zum 23. Dezember beinah täglich in einer anderen Stadt auf der Bühne. Kommt da überhaupt Weihnachtsstimmung auf?

Bei uns schon, weil wir uns täglich mit Weihnachten beschäftigen. Wir feiern mit dem Publikum ja einen Weihnachtsabend. Man kann das nicht nur schauspielen, man muss das auch empfinden.

Und wie weihnachtlich ist es fernab der Bühne?

In den Städten, in denen wir auftreten, besuchen wir tagsüber die Weihnachtsmärkte. Und wir sehen zu, dass die Kids sich im Theater auch mal ein Weihnachtsmärchen anschauen können.

Einen Tag vor Heiligabend stehen Sie noch in Berlin auf der Bühne. Gehtʼs dann wieder nach Irland?

Nein, wir feiern in Warnemünde bei der Familie meiner Frau Kira.

Und Ihre Familie? Kommen Sie auch mit Ihren Brüdern und Schwestern zu Weihnachten zusammen?

Wir wohnen alle an unterschiedlichen Orten – Amerika, Spanien, Deutschland. Es gibt immer so zwei, drei Formationen, die sich treffen – aber alle zusammen schon lange nicht mehr, zuletzt etwa vor 15 Jahren.

Sie und Ihre Frau Kira haben fünf Kinder. Wie halten Sie es mit Weihnachtsgeschenken?

Bisher war es so, dass wir die Kids und uns gegenseitig beschenken. Aber die Kids, die etwas älter sind, haben vor ein paar Jahren angefangen, sich auch zu beschenken. Wir als Eltern versuchen es noch so kompakt wie möglich zu halten. Natürlich bedeuten größere Kinder auch größere Wünsche.

Und wie wird gefeiert?

Bei uns ist erst am Morgen des 25. Dezembers Bescherung. So haben die Kinder den ganzen Tag Zeit, mit ihren Geschenken zu spielen. Und es gibt natürlich ein großes Festessen, meist Truthahn und am Tag darauf Kartoffelgratin.

Bei den Weihnachtskonzerten stehen Ihre Kinder mit auf der Bühne. Vor dem Hintergrund, wie Sie selbst als Kind von Fans belagert wurden und permanent in der Öffentlichkeit standen – wie schützen Sie Ihre Kinder?

Als wir das damals erlebt hatten, waren wir nicht vorgewarnt. Wir wussten nicht, was auf uns zukommt. Das, was wir heute machen, ist nur ein Hauch von dem, was wir damals machten. Wir geben 26 Konzerte, damals waren es 300. Wir schützen die Kinder, indem sie beispielsweise keine Interviews geben dürfen. Und auch Fotografieren ist während unserer Konzerte verboten.

Fans haben in den 90er Jahren viele verrückte Sachen gemacht. Was ist das Verrückteste, woran Sie sich erinnern können?

Wir kamen mit unserem Tourbus an unserem Hausboot in Köln an und Maite musste ganz dringend auf die Toilette. Sie rannte schon mal voraus und als sie die Tür aufgemacht hat, saß da ein junges Mädchen und probierte gerade die Hose von meinem Bruder Paddy an.

Sie sind damals mit Geschenken und Plüschtieren überschüttet worden. Gibt es noch Relikte aus dieser Zeit?

Ich habe kaum etwas aufgehoben und hänge nicht wirklich an der Vergangenheit. Ich glaube, ich habe noch einen Bravo-Otto. Keine Ahnung, wo die anderen sind. Ich habe auch keine der goldenen Platten oder Platin. Das ist alles unwichtig.

Im kommenden Jahr wird es in Dortmund ein Comeback der „Kelly Family“ geben. Wie kam‘s zu der Entscheidung?

Vor zwei Jahren wurde uns bewusst, dass es 20 Jahre her war, dass wir das erste Mal in der Westfalenhalle gespielt und uns einen Traum erfüllt haben. Wir fingen an, über ein gemeinsames Konzert nachzudenken. Zum 20. haben wir es nicht geschafft. Na ja, nun eben zum 23. Wir hatten eine Show geplant und die Hoffnung, dass man vielleicht ein Wochenende vollkriegt. Die erste Show war nach 18 Minuten ausverkauft, die zweite nach wenigen Stunden. Und auch die dritte ist restlos ausverkauft. Davon sind wir alle echt geflasht.

Stehen denn alle Kellys wieder auf der Bühne?

Maite und Paddy sind nicht dabei - bisher. Sie können natürlich jederzeit einsteigen.

Wird es neben Dortmund noch weitere Konzerte geben?

Es ist ein Comeback, beschränkt sich aber auf ein Wochenende. Ob daraus mehr resultiert, muss man abwarten.