Generationenhaus Ausflug beflügelt Krusemarker Räte
Krusemarker Gemeinderäte haben sich in Bergheim bei Köln eine Art Mehrgenerationenhaus angeschaut.
Hohenberg-Krusemark l „Gut war‘s“, sagt Dirk Kautz, Bürgermeister von Hohenberg-Krusemark. Mit drei weiteren Gemeinderatsmitgliedern – Meinhard Jüstel, Olaf Schmidt und Uwe Trumpf – sowie Verbandsgemeindebürgermeister Eike Trumpf und Hohenberg-Krusemarks Kitaleiterin Katrin Eppert war er zu einer Zwei-Tagesreise nach Bergheim nahe Köln aufgebrochen. „Es wären vom Gemeinderat gerne noch mehr mitgekommen, aber das wollten sie dort nicht wegen des Trubels“, so Kautz.
„Dort“, das meint eine Art Mehrgenerationenhaus. Das heißt Kita und Tagespflege für Senioren unter einem Dach, getragen von der Lazarus-Stiftung. Diese stellte dem Besuch aus dem Osten das Projekt gerne und umfassend vor. „Wir waren bestimmt vier Stunden dort.“ Während hier die Angst vor Kita-Schließungen immer mitschwingt, „müssen sie dort auf Teufel komm‘ raus Kitaplätze schaffen“, so Kautz. Für die Stiftung, die etliche Kitas und Pflegeheime auch alleine führt, war die Kombination aus Jung und Alt auch ein Novum. Eines, das sich bewährt habe.
Während in der unteren Etage 43 Kinder Platz finden – übrigens zu 80 Prozent mit Migrationshintergrund – können oben täglich 14 Senioren betreut ihren Tag verbringen. Die zwei Etagen rühren einzig daher, dass der Bodenpreis nahe Köln natürlich ein anderer ist als in Hohenberg-Krusemark. Mindestens einmal in der Woche verbringen Kitakinder und Senioren einen Nachmittag zusammen. „Es hat sich dort aber auch gezeigt, dass eine Abgrenzung wichtig ist“, so Kautz. Senioren bräuchten auch Ruhe, aber da habe das Haus einen guten Weg für alle Beteiligten gefunden. Kurzum: Für die Hohenberg-Krusemarker, die über das Internet auf das Projekt gestoßen waren, hat die Reise bestätigt, was sie vorher schon dachten. „Jung und Alt zusammenzubringen, ist eine tolle Sache.“ Und für Hohenberg-Krusemark zukunftsträchtiger als die Sanierung der alten Kita-Villa „Spatzennest“. „Wir brauchen perspektivisch auch so etwas wie eine Tagespflege.“ Diese wäre in der Villa schwer realisierbar.
Die Kommune wolle sich nun nach einem Träger umschauen. Für die Tagespflege oder auch für die Kita, die in Händen der Verbandsgemeinde ist? Viele Fragen sind offen, auch die finanziellen. Der Neubau bei Köln wurde zu 90 Prozent bezuschusst. Auch da müsse man sich schlau machen. Ein Grundstück für den Bau hätte die Gemeinde schon.