Goldmedaille Wir fahren nach Berlin
Gladigau ist Bundessieger. Mit neun anderen Orten sahnte das Dorf an der BIese mächtig ab.
Gladigau l Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ entwickelte sich für Gladigau zu einer nicht geahnten Erfolgsgeschichte. Was so richtig im Januar 2014 mit der Bewerbung auf Kreisebene losging, sich im vorigen Jahr mit dem Landessieg fortsetzte, endete erst kürzlich mit der Auswertung der Jury, die Gladigau zusammen mit neun anderen Orten aus allen Ecken Deutschlands auf Platz eins setzte. Wie geht es nun weiter? „Im Fußball käme nun die Champions League“, sagte Ortsbürgermeister Matthias Müller, der sich gestern zusammen mit Pfarrer Norbert Lazay bei allen Personen und Unternehmen für die große Unterstützung bedankte.
Aber natürlich geht es weiter. Wenngleich der Wettbewerb vorbei ist. Gladigau demonstrierte Einigkeit – und das erhoffen sich die beiden Hauptorganisatoren auch zukünftig. „Das Wir-Gefühl“ sei eines der Aushängeschilder des Dorfes. Zu diesen gehört auch das Dorftheater. Norbert Lazay erwähnte den Start der Proben im August. Im kommenden Jahr wird das 15-jährige Bestehen des Ensembles, das weit über die Grenzen der Altmark bekannt ist, gefeiert.
Zuvor ist aber noch ein anderer wichtiger Termin: Die Grüne Woche in Berlin. Am 27. Januar 2017 erfolgt in der Hauptstadt die Ehrung der Bundessieger. „Es haben sich dafür schon einige Leute angemeldet“, betonte Müller, dass der Ort mit einer „hoffentlich großen Delegation“ dabei sein wird. Auch der Posaunenchor erhielt bereits eine Einladung und wird sich bei der feierlichen Zeremonie in Berlin vor einem großen Publikum präsentieren können.
Welche Punkte gaben den Ausschlag für das hervorragende Ergebnis? „Womöglich“ das intakte Vereinsleben in Gladigau. 321 Mitglieder sind in neun Vereinen aktiv – und das bei 330 Einwohnern in Gladigau, Schmersau und Orpensdorf. „Wir haben gezeigt, dass hier noch Leute leben, die sich mit ihrem Ort identifizieren“, lobt Müller die Kreativität und das Engagement der Einwohner. Diese stellten für den Wettbewerb einiges auf die Beine: Beete wurden bepflanzt und neu angelegt, ebenso Teiche, einer neuer Wegweiser wurde errichtet, Fahrradwegweiser entstanden und die neue auffällige Burg als Erinnerungsdenkmal. Die Konzeption neuer Flyer und Broschüren nahm ebenfalls viel Zeit in Anspruch. Ein siebenminütiger Info-Film wurde ebenso aus der Taufe gehoben. Viele Treffen, Einzelabsprachen, Telefonate.... Und auch die Jugend, die eine neue Internet-Seite (mein-gladigau.de) kreierte, war mit im Boot.
Es hat sich gelohnt. Noch steht Landessieger auf einem Plakat mitten im Ort. Noch. Denn natürlich soll allen gezeigt werden, dass Gladigau Bundessieger ist.