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Feuerwehr Kameraden begeistern Kinder für ihren Job im Kreis Stendal

Am Tag der offenen Tür herrscht an der Feuerwehr in Osterburg vier Stunden bunter Trubel. Gäste lernen spielerisch für den Ernstfall.

Von Astrid Mathis 09.05.2024, 11:15
Wie ein Einsatzfahrzeug aufgebaut ist, lernte die Klasse 1b mit Lehrerin Birgit Schmidt in Osterburg am Tag der offenen Tür (Kreis Stendal) von Wehrleiter-Sohn Sönke Engel.
Wie ein Einsatzfahrzeug aufgebaut ist, lernte die Klasse 1b mit Lehrerin Birgit Schmidt in Osterburg am Tag der offenen Tür (Kreis Stendal) von Wehrleiter-Sohn Sönke Engel. Foto: Astrid Mathis

Osterburg. - Straßensperrung in Osterburg: 700 Kinder schauten sich am Tag der offenen Tür auf dem Gelände der Feuerwehr Osterburg um und bekamen nicht nur einen Grundkurs in Sachen Brandschutz. Schließlich war auch eine Hüpfburg aufgebaut.

Rettungssanitäter Sven Schmidt machte mit seinem Sohn Levi gleich mal die Probe aufs Exempel und gab einen Einblick in die verantwortungsvolle Aufgabe des Rettungsdienstes.
Rettungssanitäter Sven Schmidt machte mit seinem Sohn Levi gleich mal die Probe aufs Exempel und gab einen Einblick in die verantwortungsvolle Aufgabe des Rettungsdienstes.
Foto: Astrid Mathis

„Das ist schon eine ganz schöne Hausnummer“, bemerkte Stadtwehrleiter Sven Engel, während die Drehleiter ein weiteres Mal nach oben gefahren wurde. Neun Fahrzeuge der Feuerwehr gab es zu besichtigen. Sönke, sein 14-jähriger Sohn, hatte extra schulfrei bekommen, um dabei zu sein. Er informierte unter anderem die 1b der Grundschule am Hain in Osterburg darüber, was zu einem Einsatzwagen gehört. Am meisten freuten sich die Steppkes darauf, allein herumzugehen. Denn es gab ja so viel zu entdecken: die Station „Der heiße Draht“, die Fettverbrennung, das Kistenstapeln, die Rettungshundestaffel, die Johanniter mit ihrem Rettungswagen, die Polizei und die Landesstraßenbaubehörde.

„Einfach drehen!“, lud Gabor Vinzelberg Maximilian (links) und Achilles ein.
„Einfach drehen!“, lud Gabor Vinzelberg Maximilian (links) und Achilles ein.
Foto: Astrid Mathis

Einfach am Stahlrohr drehen

„Ihr könnt ruhig mal am Strahlrohr drehen“, sagte Gabor Vinzelberg einladend. Seit 22 Jahren in der Feuerwehr Osterburg, hatte er als Organisator den Hut auf und wusste die Resonanz zu schätzen. Seine Einladung an die Einrichtungen und Beteiligten ging bereits im Januar raus. „Heute ist zum ersten Mal die Förderschule Helen Keller aus Stendal dabei“, informierte Vinzelberg. „Wir freuen uns so sehr, hier beim Feuerwehrfest zu sein und haben eine ganze Projektwoche daraus gemacht“, berichtete Lehrerin Undine Schröder, die vier Klassen an Bord hatte. In ihrer Brandschutzwoche stand somit nicht nur die Feuerwehr in Stendal, sondern auch die in Osterburg auf dem Plan.

Kistenstapeln war am Tag der offenen Tür in Osterburg (Kreis Stendal) der Renner.
Kistenstapeln war am Tag der offenen Tür in Osterburg (Kreis Stendal) der Renner.
Foto: Astrid Mathis

36 erwachsene Kameraden sowie 20 Kinder und Jugendliche hatten Sven Engel und Gabor Vinzelberg an ihrer Seite. Die vielen Gruppen wollten ja gut betreut werden. „Was hier für vier Stunden aufgefahren wird, das ist eine logistische Meisterleistung“, stellte Gabor Vinzelberg klar. Und: Was im Jahr 2007 beim Sachsen-Anhalt-Tag anfing, hat sich zur Tradition entwickelt, die sich alljährlich am Mittwoch vor Himmelfahrt wiederholt.

Anett Fiedler erklärte den Kindern in Osterburg (Kreis Stendal), wobei ihr Rettungshund Ben hilft.
Anett Fiedler erklärte den Kindern in Osterburg (Kreis Stendal), wobei ihr Rettungshund Ben hilft.
Foto: Astrid Mathis

„Wir wollen möglichst viele ansprechen und damit Lust auf die Feuerwehr machen, Interesse wecken“, gab Sven Engel Auskunft. „Das sind vielleicht unsere Kameraden von morgen.“ Bei den Geschwistern Quentin, Shauney und Donovan Harwart hat es so geklappt.

Feuerwehr gleich nebenan

„Wir wohnen nebenan und haben schon als Kinder jedes Mal auf der Treppe gesessen und aus dem Fenster gesehen, wenn die Feuerwehr Dienstabend hatte. Wir wussten von Anfang an, da wollen wir auch hin“, erzählte Shauney Harwart. Deren Freund Eric Vinzelberg ist natürlich ebenfalls in der Feuerwehr.

Lina Marie Frank und Emily Leist aus der Klasse 1c der Grundschule  am Hain freuten sich über das Spürhundeheft.
Lina Marie Frank und Emily Leist aus der Klasse 1c der Grundschule am Hain freuten sich über das Spürhundeheft.
Foto: Astrid Mathis

Ganz fasziniert zeigten sich die Kinder von Rettungshund Ben. Anett Fiedler kennt das schon seit dem ersten Besuch 2018 und klärte gern über Flächen- und Personenspürhunde auf. Dieses Mal hatte sie sogar ein Extra-Heft über die Arbeit mit den Hunden für die Kinder. „Das ist so schön“, schwärmte Lina Marie Frank aus Erxleben.

Die Freude der Kinder über den spannenden Tag bei der Feuerwehr – verdienter Lohn für alle Beteiligten. Sie hätten ein Engagement gezeigt, „dass man nicht genug loben kann“, sagte Wehrleiter Sven Engel. „Einige wurden für den Aktionstag zwar freigestellt. Andere aber haben extra Urlaub genommen“, erzählte er.