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Leben Schüler aus dem Kreis Stendal feiern Zeitreise in die Neunziger

Klassentreffen: Abiturjahrgang von 1994 feiert im Kavaliershaus in Krumke Wiedersehen. Physiklehrer Uwe Schmidt führt durch das modernisierte Schulgebäude.

Von Astrid Mathis 07.05.2024, 01:00
Karola Flachsmeier (oben, 3. von links) mischte sich als einzige Lehrerin unter die ehemaligen Schüler. Der Abschlussjahrgang des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums von 1994 kam zuletzt 2015 zusammen.
Karola Flachsmeier (oben, 3. von links) mischte sich als einzige Lehrerin unter die ehemaligen Schüler. Der Abschlussjahrgang des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums von 1994 kam zuletzt 2015 zusammen. Foto: Aileen Maasdorff

Osterburg. - Während die Abiturienten derzeit in den Prüfungen schwitzen, traf sich am Wochenende der Abijahrgang 1994 in großer Runde. Und zwar ganz entspannt im Kavaliershaus in Krumke. Mit einer Führung durch das Markgraf-Albrecht-Gymnasium in Osterburg begann die Zeitreise.Schon auf dem Schulhof war das Staunen groß, als Physiklehrer Uwe Schmidt die Besichtigung eröffnete. Manche waren bei den Treffen 2004 und 2015 nicht dabei und stolperten schon über die heutige Mensa. War die Essenausgabe nicht im Hauptgebäude? „Da ist heute das Lehrerzimmer“, erklärte Schmidt. „Und wo ist die alte Tür der Aula?“ Jedenfalls weg. Dem Brandschutz zum Opfer gefallen. Aha! Fragen über Fragen.

Schweißausbruch wie im Abi

Jörg Herrmann, der heute für die Öffentlichkeitsarbeit einer Firma in Berlin tätig ist, wusste noch genau, wo er in der schriftlichen Prüfung beim Abi saß. Nämlich oben. Und Carola Harlfinger, die extra aus Ostfriesland angereist war, bekam schon Schweißausbrüche, als sie in dem Raum stand, wo sie ihre mündliche Prüfung überstehen musste. Dabei arbeitet sie heute als Berufsschullehrerin.

Physiklehrer Uwe Schmidt führte durch das Gebäude des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums in Osterburg. Digitale Tafeln gab es 1994 noch nicht.
Physiklehrer Uwe Schmidt führte durch das Gebäude des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums in Osterburg. Digitale Tafeln gab es 1994 noch nicht.
Foto: Astrid Mathis

„Ich hab’ in Geo von Hannes Bethge voll das gute Thema abgekriegt. Nordamerika“, freute sich Herrmann, als wäre es gestern. „Und ich hatte China. Das war gar nicht mein Fall“, erinnert sich Monty Brehmer, der inzwischen bei Hexal in Marienborn arbeitet. „Wer von den Lehrern lebt denn überhaupt noch?“, wollte Annett Koschlig aus Berlin wissen. Mit Bedauern stellten die einstigen Pennäler fest, dass einige von ihnen schon verstorben sind. Wie gern hätten sie alle wiedergesehen! Denn die Lehrer kamen bei ihren Schülern richtig gut weg.

Lehrer kamen gut weg

„Tippen Sie Ihren Nachbarn mal an und fragen Sie ihn...“, hatte Mathelehrer Dr. Hans Lehmann zu deren Freude gern gesagt. „Hält Herr Spanier noch Geschichtsvorträge?“, erkundigte sich Christian Huber aus Birkenwerder und der nächste nach der Deutschlehrerin Rosi Dähn. „Sie ist bei Resi zum Geburtstag wie die meisten Lehrer heute. Ich auch gleich“, verriet Uwe Schmidt.

In Krumke wurde Karola Flachsmeier herzlich von ihren ehemaligen Schülern Clemens Ende (von links), Jens Lehmkau, Sandro Neils, Mario Amelung und Jens Freimann in Empfang genommen.
In Krumke wurde Karola Flachsmeier herzlich von ihren ehemaligen Schülern Clemens Ende (von links), Jens Lehmkau, Sandro Neils, Mario Amelung und Jens Freimann in Empfang genommen.
Foto: Astrid Mathis

„Ich weiß noch, wie sie bei unserer Klassenfahrt im Schwarzwald gesagt hat: Wir nehmen auf jeden Fall den schwarzen Weg. Und dann haben wir uns verlaufen“, erzählte Silke Buresch, die heute wie damals in Zedau zu Hause ist. Apropos Klassenfahrt. Das wussten alle 42 Teilnehmer noch ganz genau, dass ihnen die Reise nach Prag im Abschlussjahr verwehrt wurde, weil es auf einmal hieß, die Tage wären schon aufgebraucht.

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„In einem Jahr habe ich Silberhochzeit. Oh Gott! Ich weiß noch, wie alt mir damals meine Eltern vorkamen“, bemerkte Mareen Nehls lachend. „Alles gut. Ich freue mich schon.“

Wehmütig blätterten die Endvierziger in der Abizeitung. Einige sind nach Amerika ausgewandert oder untergetaucht. Andrea Salomon und Eva Bergner sind, da waren sich alle einig, zu früh gestorben. „Wir haben sie heute sehr vermisst“, merkte Antje Netzband nachdenklich an.