500 Kunststoffdeckel für eine Impfung

Salzwedel l Birgit Michelfeit ist Vertrauenslehrerin an der Lessing-Ganztagsschule. Gemeinsam mit dem Schülerrat der Einrichtung machte sie sich Gedanken, welches soziale Projekt die Schule in Angriff nehmen könnte. Nach einigen Recherchen waren sich alle Beteiligten einig: Die Aktion „Deckel gegen Polio“ der weltweit agierenden Rotary Clubs sollte es sein.

Hinter der Aktion steckt der Kampf gegen die unheilbare Kinderlähmung oder Polio. „500 Kunststoffdeckel und -verschlüsse von Getränkeflaschen und -kartons werden benötigt, um eine lebenswichtige Impfung zu finanzieren“, berichtete Frank Ehlers vom Rotary Club Uelzen. Seit August vergangenen Jahres läuft die Aktion, die jetzt auch in der Hansestadt Salzwedel Unterstützung findet, bereits sehr erfolgreich im niedersächsischen Uelzen. In Salzwedel mit dabei ist auch der örtliche Rotary Club mit Präsident Hilmar Krüger.

Im Kampf gegen die Kinderlähmung konnten bereits überzeugende Erfolge errungen werden. Seit 1988 nahm dank massiver Impfkampagnen die Zahl der Erkrankungen von 350.000 pro Jahr auf weniger als 700 Fälle 2011 ab. Nord- und Südamerika wurden 1994 als von Polio befreit erklärt, die Westpazifikregion 2000, Europa 2002. Nur noch in drei Ländern der Erde, Nigeria, Afghanistan und Pakistan, kommt das Virus frei vor und infiziert nach wie vor Kinder.

Doch um alle Kinder Welt dauerhaft schützen zu können, müssen laut Ehlers die Impfmaßnahmen zu Ende geführt werden. Und derzeit klafft eine Finanzierungslücke von mehr als einer Milliarde Dollar. Eine Rückkehr des Virus wäre katastrophal – für alle Kinder dieser Welt, sind sich Ehlers und Krüger einig. Die Salzwedeler Rotarier werden übrigens den Transport der Deckel nach Uelzen übernehmen.

Um den Ehrgeiz der Schüler noch ein bisschen anzustacheln, hat Direktorin Heike Herrmann 50 Euro ausgelobt. Das Geld soll die Klasse erhalten, die bis zum Ende des Schuljahres die meisten Deckel und Verschlüsse sammelt.