Computerpionier Ehrenbürger Heinz Billing ist tot
Der gebürtige Salzwedeler Computerpionier und Ehrenbürger der Hansestadt ist im Alter von 102 Jahren gestorben.
Salzwedel l Er war ein Physiker und Pionier der Datenverarbeitung: Professor Dr. Heinz Billing, gebürtiger Salzwedeler und Ehrenbürger der Hansestadt, ist – wie erst jetzt bekannt wurde – am Mittwoch, 4. Januar, in Garching bei München im Alter von 102 Jahren gestorben.
Es ist zu einem großen Teil Heinz Billing zu verdanken, dass heute so gut wie jeder einen USB-Stick besitzt. Der Professor aus Garching (Landkreis München) hat das erste Speichermedium erfunden. Ein Gerät, das eine Kapazität von 16 Bit hatte. Er baute den ersten deutschen Elektronenrechner G1, der so groß war wie ein Wohnzimmer und der für astronomische Berechnungen eingesetzt wurde. Das Projekt war damals so spektakulär, dass selbst der damalige Bundespräsident Theodor Heuss eine Demonstration bekommen wollte.
Der am 7. April 1914 in Salzwedel geborene Heinz Billing hat sich mit der Entwicklung des Magnettrommelspeichers verdient gemacht. Dieser wurde Anfang der 1950er Jahre entwickelt und stellte laut Konrad Zuse „auf Jahre hinaus den weitaus wirtschaftlichsten Speicher für elektronische Rechenmaschinen“ dar. Heinz Billing erhielt für diese Entwicklung die erste Konrad-Zuse-Medaille für seine Verdienste um die Informatik. Billing forschte in späteren Jahren auf dem Gebiet der Gravitationswellen, die lange Zeit als nicht nachweisbar galten, und konstruierte dabei Laserantennen.
1993 wurde der Heinz-Billing-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Rechnens ins Leben gerufen, der seitdem jährlich vergeben wird. 2013 wurde Billing zum Ehrenbürger der Hansestadt Salzwedel ernannt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz und den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst. Zu Billings Wegbegleitern und Förderern zählten der Ingenieur Konrad Zuse und der Physiker Werner Heisenberg.