Einwohnerzahlen Salzwedel schrumpft wieder
Salzwedel ist im ersten Halbjahr 2016 wieder etwas kleiner geworden. 24.844 Menschen lebten am Stichtag 30. Juni in der Hansestadt.
Salzwedel l Noch am 8. Dezember 2015 hatte die Stadtverwaltung gemeldet: „Salzwedel hat wieder die Marke von 25.000 Einwohnern geknackt.“ Vor allem wegen des Zuzugs von Flüchtlingen war die Bevölkerungszahl binnen eines halben Jahres von 24.626 (30. Juni 2015) auf 25.057 in die Höhe geschnellt. Eine Marke, die die Stadt zuvor seit 2011 nicht mehr erreicht hatte.
Inzwischen ist die Flüchtlingszahl zurückgegangen. Das und eine anhaltend niedrige Geburtenrate ließ auch die Einwohnerzahl wieder sinken. Bei 24 844 Personen lag sie am Stichtag 30. Juni. Das waren 133 weniger als noch zu Silvester (24.997), aber immer noch 218 mehr als im Juni 2015.
Veränderungen bei der ausländischen Bevölkerung haben den größten Anteil am aktuellen Minus. Nachdem die Zahl der Zuwanderer 2015 von Juli (917) bis Dezember (1451) noch um 534 Personen angestiegen war, sank sie seit Silvester um 95 auf 1356 Personen.
Gleichzeitig wurden in Salzwedel erneut weniger Kinder geboren als Menschen starben. 101 Geburten standen 155 Todesfällen gegenüber, in der Bilanz ein Defizit von 54.
Immerhin: Bei den Zu- und Fortzügen kann Salzwedel auf eine positive Bilanz verweisen.
704 Wegzüge, aber gleichzeitig 791 Zuzüge, registrierte das Einwohnermeldeamt. Möglicherweise sei die Bilanz aber ein Effekt, der auf die Zuwanderung von Flüchtlingen zurückzuführen sei, hieß es von Seiten der Verwaltung.
Während die Gesamtbevölkerungszahl weitgehend stabil blieb, zeigt sich beim Blick auf die deutschstämmige Bevölkerung eine stabile Fortsetzung der Schrumpfung der vergangenen Jahre. Seit Juni 2015 sank die Zahl der Salzwedeler mit deutschem Pass von 23 .731 auf 23.488 und damit um 243 Personen. Zum Vergleich: Zwischen Juni 2014 und Juni 2015 war sie von 23.975 auf 23.731 und damit um 244 Personen, also annähernd um die selbe Zahl, zurückgegangen.
Mit seiner Bevölkerungsentwicklung liegt Salzwedel im Trend ländlich geprägter ostdeutscher Regionen. Kennzeichen: Vor allem junge und gut ausgebildete Menschen wandern in die Großstädte ab. Gleichzeitig werden anhaltend weniger Kinder geboren als Menschen versterben.
Die Tatsache, dass seit der Wende junge Menschen in großer Zahl abgewandert sind, dürfte in den kommenden Jahren zu einem Echoeffekt führen, der den Bevölkerungsrückgang weiter beschleunigt.
Positiv für die Stadt ist, dass die Bevölkerungsentwicklung auch dank der Zuwanderung durch Flüchtlinge nicht so negativ verläuft, wie vom Statistischen Landesamt vorausberechnet. Die Behörde hatte bereits für 2014 eine Einwohnerzahl von 23.799 prognostiziert.
Von der Einwohnerzahl ist unter anderem die Höhe der Landeszuweisungen abhängig. Außerdem darf der Bürgermeister einer Stadt ab 25.000 Einwohnern den Titel „Oberbürgermeister“ führen. Ausschlaggebend sind für beide Punkte aber die Erhebungen des Statistischen Landesamtes.