Musikvideo Bossoms nächster Streich
Das jüngste Werk des Tornitzer Hip-Hopper Tobias „Bossom“ Reinecke ist das Musikvideo „Sin City“. Es wurde teilweise in Schönebeck gedreht.
Tornitz/Schönebeck l Das neue Video zu dem Track „Sin City“ ist online. Drehort war neben der Burganlage in Mansfeld (Südharz), Burg Regenstein (Harz) auch die Johanniskirche zu Bad Salzelmen und die Jakobikirche Schönebeck.
„Du machst die Augen auf, um dich herum ist alles grau in grau/Du willst weg von hier, du machst dich aus dem Staub, weil nichts funktioniert ...“, beginnt der Song, dessen Beats Tobias Reinecke „zusammen baute“, der auch den Text schrieb. Der junge Tornitzer hat einen christlichen Hintergrund, den er in Song und Video einfließen ließ. Darin geht es um die zehn biblischen Plagen, von denen er stellvertretend und abgewandelt für die heutige Zeit vier auftreten lässt: Angst, Zweifel, Hass und Lüge. Fazit der Geschichte: Das Böse wird überwunden, wenn man sich kümmert.
„Es war für mich von Anfang an klar, die Geschichte in einem düsteren Kontext zu stellen“, unterstreicht der 25-Jährige. „Krasser Hip-Hop“ wird von eindrücklichen Videobildern in Szene gesetzt. Tobias Reinecke hat sie für das Endprodukt in schwarz-weiß umgewandelt. So sind die wichtigsten Wesensmerkmale blutrot: ein Apfel, ein Messer, der Schlüssel eines verschlossenen Eisentores. Dafür brauchte er nicht nur ein spezielles Bildbearbeitungsprogramm - die Umwandlung war auch sehr aufwändig. „Beispielsweise für das Freistellen von zwei Filmsekunden des Schlüssels habe ich etwa zwei Stunden gebraucht“, gesteht Reinecke.
Das Lied wurde im Studio von Tobias Bruder Christian in Schönebeck produziert. Der 22-Jährige wohnt mit traumhaften Blick auf Fluss und Brücke am Elbtor. Dort hat er ein sogenanntes Home-Recording-Studio eingerichtet. Mittels Schalldämmung kann er verhindern, dass Geräusche von außen nach innen oder von innen nach außen dringen.
Das Video ist 5:45 Minuten lang. Im „Making-of“ zum Video (dokumentarischer Blick hinter die Filmkulissen) werden einige heitere Episoden gezeigt, die bei den Dreharbeiten vorkamen. So bekommt die Figur der „Angst“ einen Hustenanfall, weil sie der pinkfarbenen Rauchpatrone zu nahe gekommen ist. „Dann geht weiter zurück, geht weiter zurück“, hört man Tobias Reinecke sagen. (Der Rauch wurde aus dramaturgischen Gründen eingesetzt.)
Rauchpatrone? Wo bekommt man denn die her? „Ganz normal aus dem Baumarkt“, lacht der Tornitzer. Sie werden zu Dichtheitsprüfungen von Abwasseranlagen verwendet. Im wirklichen Berufsleben verdient Tobias seine Brötchen in einem Calbenser Baumarkt.
Auch der Messerwurf in einen Baum klappt nicht beim ersten Mal. Der Regisseur muss mehrfach das Kommando „... und los!“ wiederholen, bis das Messer in das Holz eindringt. Freizeitschauspieler sind freilich keine Zirkusartisten.
Die Juroren des SWM-Talent-Verstärker-Bandcontestes hatten aus 29 relevanten Bewerbungen (einige Bewerber erfüllten die Bedingungen zur Teilnahme nicht) die Bands und Musiker für die bevorstehenden Vorausscheide nominiert.