Verkehr Messtafeln halten Rasern den Spiegel vor
Die Tafeln in Klein Germersleben und Bottmersdorf zeigen Autofahrern ihre Geschwindigkeit an. Der Heimatverein plante das Projekt.
Klein Germersleben / Bottmersdorf l Der Klein Germersleber Heimatverein hat sein Vorhaben, für mehr Sicherheit in der knapp 300-Seelen-Gemeinde zu sorgen, in die Tat umgesetzt. Um Rasern buchstäblich den Spiegel vorzuhalten, sind jüngst zwei elektronische Tempo-Warntafeln sowohl an der B 180 in Klein Germersleben als auch am Ortseingang in Bottmersdorf installiert worden. Für das 2500 Euro teure Projekt hat der 47 Mitglieder zählende Verein 650 Euro gespendet. „Als Hauptsponsoren haben wir die Nordzucker AG gewinnen können“, merkt Ortschef René Gehre an.
„Weil die meisten Autofahrer sowohl den B 180-Ortseingang in Klein Germersleben aus Richtung Wanzleben kommend, als auch den in Bottmersdorf, mit deutlich mehr als 50 Sachen befahren, wollten wir für diese beiden Stellen nicht nur ein Schild, sondern gleich richtige Geschwindigkeitstafeln aufstellen lassen. Von den Warnanzeigen, die rot aufleuchten, sollte man zu schnell unterwegs sein, erhoffen wir uns nun, dass die Autofahrer sensibilisiert werden und in der ,Einflugschneise‘ endlich vom Gas gehen“, erklärt René Gehre den Hintergrund der Aktion, die vom Ortschaftsrat angeschoben worden war.
Das Vorhaben um beide Geschwindigkeitsanzeigen beläuft sich auf 2500 Euro. „Das Projekt wurde zu einhundert Prozent aus Spenden finanziert“, merkt Gehre an.
Auch der Heimatverein hatte im Rahmen seiner Festveranstaltungen für das Verkehrsprojekt immer wieder die Werbetrommel gerührt.
Die Polizei hält die Warntafeln für geeignet, um Autofahrer vorbeugend auf Geschwindigkeitsübertretungen hinzuweisen. Außerdem sei auch noch der Effekt vorhanden, dass jeder die gefahrene Geschwindigkeit des jeweiligen Fahrzeugs sehen kann. Ordnungsrechtlich passiert den Autofahrern bei dieser Art der Geschwindigkeitsüberwachung nichts. Denn anders als bei den so genannten „Starenkästen“, gelten die Messungen nichts als Beweismittel.
„Die Geräte sind deshalb auch nicht geeicht und zeigen immer drei km/h mehr als der Tacho an. Es geht dabei um reine Vorbeugung“, hatten Techniker bereits vor acht Jahren bei der Installation der elektronischen Tafel in der Wanzleber Lindenpromenade auf Volksstimme-Nachfrage erklärt. Hier hatte das Gerät im Jahr 2007 nach einem Rüben-Lkw-Unfall Einzug gehalten.
Auch Markus Schröder von der Zuckerfabrik Klein Wanzleben, der jüngst auch bei der Inbetriebnahme der Klein Germersleber Messtafel vor Ort war, zeigte sich schon damals nach dem verunglückten Rübentransporter davon überzeugt, dass mehr solcher elektronischen Warntafel installiert werden sollten. „Der psychologische Effekt, den die Tafel hat, soll Geschwindigkeitsunfälle vermeiden helfen.“ Und so kommt es, dass die Nordzucker AG in der Stadt Wanzleben - Börde schon mehrere solcher Messgeräte gesponsert hat. Jene hängen in Klein Wanzleben, Remkersleben und Seehausen.
Unter den beiden jüngsten haben die Initiatoren zudem noch ein Schild mit der Aufschrift „Freiwillig 30“ aufhängen lassen. „Die B 180 soll so ein Stückchen sicherer werden“, merkt Gabriele Westphal, Schatzmeisterin im Verein, an.
In trockenen Tüchern sind derweil auch schon die nächsten vom Heimatverein geplanten Veranstaltungen. So laden die 47 Mitglieder des Vereins an jedem letzten Freitag eines Monats um 19 Uhr zum Kartenspielabend ins hiesige Dorfgemeinschaftshaus ein. Das nächste Skat- und Romméturnier wird es hier im November geben. Am 5. Dezember wird dann der Christkindlmarkt wieder seine Pforten auf dem Kirchhof für den Besucherverkehr öffnen.