Bekämpfung Riesen-Bärenklau ausgraben und verbrennen
Der gefährliche Riesen-Bärenklau wächst in der Stadt Wernigerode. Experten wissen, wie man eine Ausbreitung verhindern kann.
Wernigerode l Der Riesen-Bärenklau ist im Stadtgebiet von Wernigerode gegenwärtig. Er wächst am Ufer der Holtemme, in der Nähe des Bahnbetriebswerks der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) in der Ilsenburger Straße. Darauf hat unsere Leserin Margitta Herfurth hingewiesen und auf die Berichterstattung der Volksstimme über die Ausbreitung der gefährlichen Pflanze reagiert.
Das aus dem Kaukasus stammende Doldengewächs, auch Herkulesstaude genannt, ist sehr gefährlich. Kommt man bei Licht mit dem Pflanzensaft in Berührung, kann dies zu schweren Verbrennungen der Haut führen wie in dem im Volksstimme-Bericht vom 18. Juli geschilderten Fall von einer Patientin im Uniklinikum Magdeburg.
Deshalb sei es der Wernigeröderin wichtig, dass die im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppte Pflanze vernichtet werde. Zwar sei es bei ihrem Standort am steilen und überwucherten Ufer eher unwahrscheinlich, dass man dort mit ihr in Kontakt kommt und sich schmerzliche Verletzungen zuzieht, „doch wo eine dieser riesengroßen Pflanzen steht, werden es irgendwann immer mehr“, so Margitta Herfurth.
Eine weitere Reaktion auf den Beitrag bestätigt die Vermutung unserer Leserin. Peter Keck, vor seiner Pensionierung Mitarbeiter im Ordnungsamt der Stadt Harzburg, schilderte den Kampf gegen die Herkulesstauden, der etwa 15 Jahre zurückliegt. Damals seien größere Flächen im Bereich des Baches Radau von den sogenannten Neophyten überwuchert gewesen. „Ein bloßes Umhauen, wie zunächst gedacht und getan, brachte gar nichts.“ Peter Keck und seine Mitarbeiter holten sich Rat beim Biologischen Institut der Universität Göttingen. „Ganz klar wurde uns gesagt, ausgraben und das Zeug verbrennen. Nur das hilft.“ Die Harzburger hielten sich an diese Empfehlung und hatten es geschafft, wie Peter Keck sagt, „die Bärenklau-Plage loszuwerden“.
Mit „Stumpf und Stil“ sowie in Schutzbekleidung wird auch im Nationalpark Harz kontinuierlich das gefährliche Gewächs bekämpft, sagt Friedhart Knolle, Pressesprecher der Parkverwaltung. So würden gezielt Arbeitseinsätze zur Bekämpfung dieser Pflanzen im Nationalpark-Jugendwaldheim in Zusammenarbeit mit Parkmitarbeitern organisiert, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Im Wernigeröder Rathaus ist keine Fläche im Stadtgebiet bekannt, die von Herkulesstaude überwuchert ist. „Die Mitarbeiter des Gartenamtes kontrollieren regelmäßig auf Neophyten“, sagt Katrin Anders auf Volksstimme-Nachfrage. Wie die Leiterin des Oberbürgermeister-Büros hinzufügte, gebe es hin und wieder Hinweise zu einzelnen Vorkommen. Vermehrt komme die Herkulesstaude zurzeit in Silstedt und Reddeber vor.