Ehrung Ausgezeichnete Sportskanonen
Sportliche Leistungen und Engagement sind am Dienstag bei der Wernigeröder Sportlerehrung gewürdigt worden.
Wernigerode l „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“ – Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) hat bei der Sportlerehrung für sportliche Betätigung geworben. Sie trage zur Persönlichkeitsentwicklung bei, so Wernigerodes Oberbürgermeister. „Man lernt, mit Niederlagen umzugehen und sich anzustrengen, um etwas zu erreichen.“ Dabei gehe es nicht unbedingt nur ums Gewinnen, so Gaffert. „Die Teilnahme ist alles. Der olympische Gedanke zählt.“
Dabei sind Wernigerodes Sportler zu Höchstleistungen fähig, wie ein Blick auf das Jahr 2016 zeigt. Die erfolgreichsten Sportler und Mannschaften der Stadt sind am Dienstag in der Stadtfeld-Turnhalle ausgezeichnet worden.
Besondere Ehre wurde Thomas Schäfer mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt zuteil. Der Radsportler war 2016 bei den Paralympics in Rio de Janeiro dabei. Für Schäfer der Höhepunkt seiner Karriere, und das, obwohl er vor dem Wettkampf ein Wechselbad der Gefühle durchlebte. Durch eine Regeländerung flog er erst aus dem Team und rückte später wieder nach. „Ich werde mir die Seele aus dem Leib fahren“, versprach Schäfer. Das tat er. Beim Zeitfahren in Rio belegte er den siebten Platz, beim Straßenrennen trotz eines schweren Sturzes den zwölften Platz. „Ich danke allen, die mit mir mitgefiebert haben“, so der Sportler nach seiner Auszeichnung. Seine nächsten größeren Ziele sind die Teilnahmen an den Weltmeisterschaften 2018 in Afrika sowie bei den Paralympics 2020 in Tokio.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Aufnahme von vier Ehrenamtlichen in das Ehrenbuch des Sports. Frank Schumm sei für den Wernigeröder Tauchclub Harz unverzichtbar, so die Vereinsvorsitzende Birgit Galler. „Er organisiert und bildet aus.“ Das langjährige Vereinsmitglied betreibt zudem seit zehn Jahren eine wöchentliche Arbeitsgemeinschaft Tauchen im Landschulheim Grovesmühle und hat eine Kooperation mit der Hochschule Harz in die Wege geleitet. „Er begeistert Jugendliche, Studenten und Erwachsene für den Tauchsport“, so Birgit Galler. Bewundernswert sei, wie er den Spagat zwischen Beruf, Familie und Verein meistere.
Horst Klinge engagiert sich seit 60 Jahren für den Sport in seiner Heimat – ob als Übungsleiter der Abteilung Turnen beim WSV Rot-Weiß oder beim Harz-Gebirgslaufverein. „Deine 76 Jahre sieht man dir nicht an“, so Weggefährte Uwe Wetzstein in seiner Laudatio. „Wer sich für andere einsetzt, lebt länger.“ Er wünsche ihm viel Gesundheit, „damit der Verein noch lange etwas von dir hat“, so Wetzstein.
MSV-Fußballerin Anja Wagner ist seit fast 20 Jahren als Übungsleiterin tätig. Zudem ist sie Vorsitzende des Vereins und aktive Spielerin in der Frauenmannschaft. Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere sei der Aufstieg in die Regionalliga gewesen, erinnerte Detlef Rutzen, Präsident des Harzer Kreisfachverbands Fußball. Jetzt spiele sie erfolgreich in der Verbandsliga und gebe ihre Erfahrungen an den Nachwuchs weiter. „Sie hat das Turnier der Tausend in Wernigerode etabliert, eine Eltern-Kind-Turngruppe und einen Mädchenstützpunkt ins Leben gerufen“, so Rutzen.
Für den Harzer Radsportclub Wernigerode ist Pierre Schlanzke Lokomotive und Mädchen für alles. Seit 35 Jahren ist er Mitglied im Verein – erst als aktiver Sportler, dann als Trainer, Sportlicher Leiter, Vorstandsmitglied und derzeit Vorsitzender. „Er entwickelte ein Gespür für die Veranstaltung von Radrennen“, so Vereinskollege Mathias Grünig. Die Organisation der Wernigeröder Radsporttage liegt in seinen Händen. Zudem baute er eine neue Trainingsgruppe für Kinder und Jugendliche auf. „Ihm geht es um das Beste für den Radsport und den Verein.“
Wernigerode könne stolz sein auf seine vielen Sportler, brachte es Kreissportbundchef Henning Rühe auf den Punkt. Sport sei ein wichtiger Standortfaktor für jede Gemeinde, so Rühe. Im Harzkreis sei er gut platziert. „Im Verein ist Sport am schönsten. Deshalb, tragt es hinaus und gewinnt neue Freunde dazu.“