Magdeburg ehrt den SPD-Politiker für seine Verdienste um die Annäherung von West und Ost Egon Bahr erhält den Kaiser-Otto-Preis
Magdeburg (epd). Der frühere Bundesminister Egon Bahr erhält für sein Engagement zur Verständigung in Europa den Kaiser-Otto-Preis 2013 der Stadt Magdeburg.
Der SPD-Politiker Egon Bahr habe sich während der Zeit des Kalten Krieges in besonderer Weise um die Zusammenarbeit zwischen West und Ost verdient gemacht, erklärte Oberbürgermeister Lutz Trümper (ebenfalls SPD) gestern zur Begründung in der Elbestadt. Der Preis werde am 18. Juli im Magdeburger Dom verliehen.
Bahr sei einer der wichtigsten Vordenker und Mitgestalter der Ostpolitik der Regierung von Willy Brandt (SPD) gewesen, die maßgeblich zur Annäherung beigetragen und den damals fragilen Frieden in Europa stabilisiert habe, sagte Trümper. Vor allem als Minister für besondere Aufgaben von 1972 bis 1974 und als Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit von 1974 bis 1976 habe Bahr ganz im Sinne des Statutes zum Kaiser-Otto-Preis gewirkt, hieß es weiter. Die undotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen.
Als Laudator für den 90-jährigen Preisträger ist der luxemburgische Premierminister und langjährige Vorsitzende der Euro-Gruppe der Europäischen Union, Jean-Claude Juncker, vorgesehen. Der Kaiser-Otto-Preis wurde von der gleichnamigen Magdeburger Kulturstiftung ins Leben gerufen, die nach der Europaratsausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" 2001 entstanden ist. Der Preisträger bekommt eine repräsentative Urkunde und eine Bronzemedaille, die unter anderem ein Relief von Otto I. (912-973) zeigt.
Kaiser Otto I. gilt als Wegbereiter eines europäischen Kulturkreises. Den Ausgangspunkt für seine Idee bildete Magdeburg als Machtzentrum und seine Lieblingsresidenz. Im Dom befindet sich auch die Grablege des Regenten und seiner ersten Ehefrau Editha (910-946).