Matthias Stoffregen zur Nahost-Krise: Netanjahu provoziert
Zweifellos: Der Mord an den drei israelischen Schülern bei Hebron im Westjordanland ist ein grausames Verbrechen. Und es liegt nahe, dass es sich hierbei um eine politische Tat handelt. So sehr dies auch zu verurteilen ist - für die aufkeimende Gewalt im Heiligen Land sind nicht allein die Palästinenser verantwortlich.
Israels Ministerpräsident Netanjahu hat mit seiner Politik zur Eskalation beigetragen. Er tut alles dafür, den Palästinensern ihr legitimes Recht auf einen eigenen Staat zu verwehren, die jüngsten Friedensverhandlungen ließ er platzen. Zudem trachtet er danach, einen Keil zwischen die Palästinenser-Bewegungen Fatah und Hamas zu treiben, um ihre Position zu schwächen.
Der Mord könnte nun die Antwort auf eine weitere Provokation Netanjahus gewesen sein. Denn er kündigte zuletzt den Bau neuer Siedlungen in besetzten Gebieten an. Statt nun auf Rache zu sinnen, sollte Netanjahu bedachtere Töne anschlagen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.