Swaantje hält ihre Fantasie in den Händen

Gerwisch l "Als ich das Buch zum ersten Mal fertig gedruckt in der Hand hatte, konnte ich das gar nicht so richtig realisieren - ein Buch also, nun ja", sagt die Elftklässlerin, die zwei Jahre zuvor mit dem Schreiben des Mädchenbüchleins begonnen hatte. Eigentlich sollte es nur etwas für sie selbst sein, ans Drucken und Veröffentlichen hatten sie damals nicht gedacht. Die Tage der Winterferien waren lang, da setzte sich an ihre Tastatur.

"Doch dann war es schon ein eigenartiges Gefühl, ein Buch in der Hand zu halten, dessen auch selbst gestaltetes Cover den eigenen Namen trägt, dass man seine eigene Fantasie in der Hand hat", blickt Swaantje Tantzen ins Frühjahr zurück.

Protagonistin lebt in Phantasiewelt

Im März war das Buch erschienen. Die junge Autorin erinnert sich noch ganz genau an den Schaffens- und Werdensprozess. Ganz unbefangen habe sie begonnen mit diesem rund 170-seitigen Taschenbuch über die Geschichte der 16-jährigen Hanna, die seit ihrem vierten Lebensjahr im Waisenhaus lebt. Von Kindheit an richtet sie ihr Leben nach ihren Träumen aus, die hauptsächlich in einer Fantasiewelt spielen. Das führt nicht immer zu den richtigen Entscheidungen. Doch mit zunehmendem Alter wächst ihr Realitätsbewusstsein.

Swaantje Tantzen: "Dieser Jugendroman zeigt auch auf, wie ein junger Mensch ohne ein behütetes Elternhaus aufwächst. Das finde ich sehr interessant, weil ich selbst eben umsorgt und beschützt aufwachsen konnte." Und es geht auch um Jugendliebe und späteren Familienanschluss. "Wie der Roman ausgeht", sollen die Leser aber selbst herausfinden", stoppt die Autorin den neugierigen Reporter.

Preis als Anerkennung

Als das Manuskript nach gut einem Jahr fertig war, gab es die junge Autorin guten Freunden und Bekannten zum Lesen. "Ich wollte Reaktionen haben." Und die seien recht nett, gar ermunternd gewesen. Denn im Herbst 2014 reichte sie ihre Hanna-Geschichte unter dem Titel "Im Schatten der Träume" zum Wettbewerb um den Jugend-Kultur-Preis des Landes Sachsen-Anhalt ein und konnte einen Anerkennungspreis erringen.

"Ein Kassenschlager wird das Buch nicht werden", ist Swaantje Tanzen Realistin. Sie werde trotzdem weiter schreiben. Doch die berufliche Zukunft liege vielleicht eher im biotechnischen oder mathematischen Metier.