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Mitglieder des Ortschaftsrates stimmen Empfehlung der Gruppe Schulentwicklungsplanung zu Alle Landschulen sollen erhalten werden

Von Anke Kohl 29.08.2013, 03:15

Die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung für die Hansestadt Gardelegen stand am Dienstag auf der Tagesordnung der Sitzung des Letzlinger Ortschaftsrates. Die Abstimmung über den Vorschlag der Arbeitsgruppe fiel einstimmig aus.

Letzlingen l "Estedt als Grundschulstandort zu halten, wird perspektivisch schwierig", räumte Letzlingens Ortsbürgermeisterin Regina Lessing den Ortschaftsräten gegenüber gleich zu Sitzungsbeginn ein. Über eben jene Perspektiven für die ländlichen Grundschulen im Bereich der Einheitsgemeinde Hansestadt Gardelegen hatte in den zurückliegenden Monaten eine Arbeitsgruppe (AG) zu befinden. Bereits im März diesen Jahres hatte Hauptamtsleiter Klaus Richter klargestellt, dass eine der insgesamt acht Grundschulen nicht zu halten sei. Grundlage dafür sind die vom Land vorgegeben Mindestschülerzahlen. Diese besagen, dass Grundschulen in dünnbesiedelten Gebieten bis zum Jahrgang 2014/15 mindestens 52 Schüler vorweisen müssen. Diese Vorgabe erhöht sich bis zum Schuljahr 2018/19 um weitere Mindestzahlen.

"Mit Blick auf die Estedter Grundschule liegt vor uns ein schwerer Stein. Denn diese Schule zu schließen, hieße die nächste Landschule dicht zu machen", mahnte Regina Lessing im weiteren Verlauf ihrer Erklärung der Beschlussvorlage der Arbeitsgruppe Schulentwicklungsplanung. Dass es an der Estedter Grundschule "einen Investitionsstau gibt, ist klar. Da muss noch einiges gemacht werden", bestätigte Letzlingens Ortsbürgermeisterin. Aber die AG wolle keine weitere Schließung einer Landschule befürworten. "Wir haben jetzt die Möglichkeit, die Schuleinzugsbereiche neu einzuteilen. Das kann bis zu den Schuljahren 2019/20 reichen."

Vorausschauend könne das auch bedeuten, dass die Orte Potzehne und Parleib in den Einzugsbereich der Letzlinger Grundschule integriert werden. "Diese Diskussion müssen wir noch aufmachen", sagte Regina Lessing. "Uns hat damals niemand gefragt, ob wir unsere Kinder nach Mieste zur Schule schicken wollen. Das wurde entschieden und fertig", berichtete sie.

In die nun zur Diskussion vorgelegte Empfehlung der Arbeitsgruppe waren Gespräche, vor allem mit Eltern und Elternvertretern aus den betroffenen Bereichen, eingeflossen. Alle Eltern von zukünftigen Schülern seien befragt worden, welchen Schulweg sie für ihre Kinder favorisieren würden. "Vor allem die Solpker haben sich überwiegend für den Grundschulstandort Mieste ausgesprochen", sagte Regina Lessing. Um Estedt jedoch perspektivisch erhalten zu können, habe die AG den Vorschlag gemacht, Kinder aus Solpke und Weteritz ab 2014/15 in Estedt einzuschulen. "Das war aus unserer Sicht der beste Weg, den Schulstandort zu erhalten", erklärte Regina Lessing.

Ob die Letzlinger Ortschaftsräte dem Grundtenor der Vorlage der Arbeitsgruppe, alle kleinen Landschulen zu erhalten, zustimmen oder Estedt als Standort aufgeben würden, stellte Lessing zur Diskussion. "Was sehen Sie als wichtig für Grundschüler an?", fragte sie. Thomas Genz äußerte sich als erstes Ortschaftsratsmitglied dazu. Die Landschulen erhalten zu wollen, sehe er erstmal als positiv an. Auch das alle Beteiligten in den Prozess miteinbezogen wurden, begrüßte er sehr. Als "tolles Ergebnis" bezeichnete Horst Schulze die Vorlage der AG Schulentwicklungsplanung. Dass es sicher immer Befindlichkleiten gegen die eine oder andere Regelung geben werden, räumte er jedoch ein.

Dass bei Beschluss und Umsetzung der Empfehlung die Streckenführung des Busverkehrs für die Schülerbeförderung rechtzeitig geändert werden muss, warf Norbert Hoiczyk in die Diskussion ein. Auch dass es ab 2017 wegen der geforderten Mindestschülerzahl von 60 für die Estedter Schule extrem schwierig wird, gab er zu bedenken. "Wer weiß was dann ist", erwiderte darauf einer der Ratskollegen.

Das Abstimmungsergebnis um das Ortsbürgermeisterin Regina Lessing bat, fiel einstimmig aus. Alle Mitglieder des Ortschaftsrates stimmten für die Empfehlung der AG, die zukünftigen Grundschüler aus Solpke und Weteritz in Estedt zu beschulen.