Stadtrat stimmte zugunsten der Grundschule Brunau für die Änderung der Einzugsbereiche Rettung in der allerletzten Sekunde
Der Kalbenser Stadtrat hat mehrheitlich dafür gestimmt, die Einzugsbereiche zugunsten der Brunauer Grundschule zu ändern. Protest kam vor allem aus Zethlingen und Jeggeleben.
Kalbe/Brunau l Die Brunauer Grundschule bleibt von der Schließung wegen sinkender Schülerzahlen verschont. Der Stadtrat von Kalbe hat am Donnerstagabend mehrheitlich dafür gestimmt, die Einzugsbereiche zu ändern und damit quasi eine Rettung in letzter Sekunde ermöglicht. Denn in den nächsten Wochen entscheidet der Kreis über die mittelfristige Schulentwicklungsplanung. Und die dürfte vorsehen, dass ab dem nächsten Schuljahr Kinder aus den Orten Güssefeld, Badel, Thüritz, Jeggeleben, Zierau und Mösenthin in Brunau eingeschult werden. Mit 13 Ja-, 4 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen hat der Stadtrat dies beschlossen. Die Stadt ist der Träger der Grundschulen.
Das Modell betrifft aber lediglich Einschüler. Kinder, die bereits andere Schulen besuchen, sollen nicht aus ihren Klassen gerissen werden. Und auch Kinder aus Cheinitz, Zethlingen und Sallenthin sollen weiter in Apenburg eingeschult werden. Ortsbürgermeisterin Doris Beneke hatte glühend dafür gekämpft und die anderen Räte davon überzeugen können, dass ein längerer Schulweg nach Brunau nicht vertretbar wäre. Beneke hatte im Vorfeld Unterschriften von Eltern dazu gesammelt.
Auch Jeggelebens Ortsbürgermeister Bernhard Grothe legte einen Brief örtlicher Eltern vor und verwies auf die langen Schulwege. Zudem erinnerte er an die Klage gegen die Zwangszuordnung nach Kalbe. Er bedauerte, dass das Urteil nicht abgewartet wird. Stadtrat Helmut Bender konterte, dass, sollte Jeggeleben Salzwedel zugeordnet werden, die Kinder sowieso die Schule wechseln müssten. Derzeit gehen sie nach Fleetmark.
Auch Badel klagt noch gegen die Zwangszuordnung. Trotzdem stimmte Ortsbürgermeisterin Christa Schulz für die Zuteilung nach Brunau. Viele Eltern aus dem Ort würden das gutheißen. Die Schließung der Brunauer Grundschule lag wie bei allen anderen Stadträten nicht in ihrem Sinne. "Wir hatten ja auch mal eine Grundschule. Ich weiß, wie weh das tut. Da bricht richtig was weg", sagte sie. Bürgermeister Karsten Ruth erinnerte daran, dass Sekundarschüler aus den fremdbeschulten Gebieten schon jetzt nach Kalbe fahren. Würden sie vorher die gleiche Grundschule besuchen, könnten sie früher Kontakte zu ihren Mitschülern knüpfen.
Keine Einwände gab es hingegen, Güssefelder Kinder künftig nach Brunau zu schicken, da die meisten sowieso die Jeetzer Kita besuchen und dort auf künftige Brunauer Schüler treffen. Bislang wurden sie in Kalbe eingeschult.