An Gymnasien fehlen Lehrer

Salzwedel (me) l Die Unterrichtsversorgung liegt im Altmarkkreis Salzwedel im Landesdurchschnitt und sogar leicht darüber. Darüber informierte das Landesschulamt auf Anfrage der Volksstimme. Momentan seien die Grundschulen mit 103,6 Prozent - Landesdurchschnitt 102,1 - "sehr auskömmlich versorgt", erklärt die Sprecherin der Behörde, Silke Stadör. Ebenso positiv sehe es an den Sekundarschulen im Kreis mit einer Versorgung von 103,4 Prozent aus. Hier beträgt der Landesdurchschnitt 102,2 Prozent. Die Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW) sieht die Erfordernis von 105 Prozent Unterrichtsversorgung, um Stundenausfall, beispielsweise bei Krankheitsfällen, zu vermeiden (wir berichteten).

Knappe Ressourcen

Lediglich die Gymnasien im Altmarkkreis verfügten mit leicht über hundert Prozent über knappe Ressourcen, schätzt Stadör ein. An den einzelnen Schulen könnten die Zahlen abweichen. Es werde aber für die Region nochmals Stellenausschreibungen geben. Personalmaßnahmen sollen noch auf einen Ausgleich zielen, erklärt die Pressesprecherin. Sie ergänzt: "Es gibt nur eine Grundschule, die noch nicht alle Lehrkräfte für eine hundertprozentige Versorgung an Bord hat."

Das Land habe aktuell knapp 50 Stellen für Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt ausgeschrieben. Zudem seien Abordnungen und Versetzungen an einzelne Schulen noch nicht abgeschlossen.

Anreizsystem

Da es gerade für ländliche und abgelegene Regionen wie die Altmark nicht leicht ist, Lehrkräfte zu finden, kündigte Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) an, Anreize zu schaffen. Wie diese aussehen könnten, ist allerdings noch nicht klar. Das Land Sachsen plant ein Stipendium in Höhe von 300 Euro und ein begleitendes Betreuungsprogramm, um jungen Lehrern das Leben und Arbeiten auf dem Land schmackhaft zu machen.

Ähnliches gibt es in Sachsen-Anhalt für angehende Mediziner. Dorgerloh steht dem allerdings skeptisch gegenüber. Daher gibt es noch keine konkreten Pläne, ein derartiges System in Sachsen-Anhalt zu etablieren.