Stadtwehrleiter wirbt eindringlich für die Installation Bei Bränden zählt jede Minute: Rauchmelder retten Leben
Genthin l Ein nicht ausgestellter Herd sorgte am Montagabend für einen Feuerwehreinsatz in der Friedenstraße. Durch das umsichtige Handeln einer Hausbewohnerin und dank der Ausstattung mit Rauchmeldern in den durch eine soziale Einrichtung genutzten Räumen ist der Brand in dem Wohn- und Geschäftshaus jedoch glimpflich verlaufen.
"Wie wäre das Geschehen ausgegangen, wenn keine Rauchmelder installiert gewesen wären?" Diese Frage stellte sich nach dem Einsatz wohl nicht nur Stadtwehrleiter Achim Schmechtig. Er appellierte deshalb noch einmal nachdrücklich, alle Wohngebäude mit Rauchmeldern auszustatten. "Allein in der Stadt Genthin wurden in den letzten zehn Jahren bei Bränden in Häusern 22 Menschen durch die Feuerwehr gerettet oder in Sicherheit gebracht", sagte Achim Schmechtig. Im Mai 2004 war eine Frau nach einem Wohnungsbrand in der Einsteinstraße an den Folgen ihrer Rauchgasvergiftung verstorben. Vor vier Jahren gab es in der Hasenholztrift drei Verletzte durch Rauchgase. Bundesweit sterben jährlich zwischen 600 und 800 Menschen bei Wohnungsbränden.
"Brandrauch ist gefährlich. Der Giftcocktail aus verschiedenen Gasen führt je nach Zusammensetzung und Konzentration nach wenigen Minuten zur Bewusstlosigkeit und kann nach zwei Minuten sogar tödlich sein." Bei einem Wohnungsbrand zähle deshalb zwischen Brandausbruch und dem Eingreifen der Feuerwehr jede Minute. Die Reanimationsgrenze einer dem Brandrauch ausgesetzten Person liegt bei etwa 17 Minuten.