4000 mit Wasser gefüllte Badewannen: 470 Kubikmeter Wasser löschen das Feuer bei Hüttermühle Hubschrauber sucht nach potenziellen Brandstiftern
Genthin l Der Großeinsatz am Sonnabend in einem zwei Hektar großen Waldgebiet bei Hüttermühle war in mehrfacher Hinsicht für die 80 Feuerwehrleute eine besondere Herausforderung, resümierte gestern Stadtwehrleiter Achim Schmechtig, der die Einsatzleitung inne hatte. Insbesondere das vollständige Ablöschen der Feuerstellen habe sich schwierig dargestellt, weil sich das Feuer in die Torfhumusschichten, die sich in dem Bestand der 70-jährigen Kiefern befinden, bis in eine Tiefe von 50 Zentimetern hereingefressen hatten. 470 Kubikmeter Löschwasser, das sind knapp 4000 mit Wasser gefüllte Badewannen, waren notwendig, um den Waldbrand zu bekämpfen. Wie Stadtwehrleiter Achim Schmechtig sagte, wurde es größtenteils dem Brunnen Fünf Steine entnommen und über 3700 Meter Schlauchleitungen transportiert.
Insgesamt sei der Einsatz am Sonnabend, der in drei Abschnitte strukturiert war, auch sehr personalaufwendig gewesen, sagte Schmechtig gegenüber der Redaktion. Zeitweise seien neun Strahlrohre im Einsatz gewesen.
Der Stadtwehrleiter hob in seiner Einschätzung das Engagement der Feuerwehrleute hervor: "Sicherlich hatten nicht wenige Kameraden mit ihren Familien einen Pfingstausflug geplant, als sie zum Einsatz gerufen wurden, so dass manche Pläne platzten". Erst gegen 16 Uhr konnten die Feuerwehrleute ihren Heimweg antreten.
Namentlich erwähnte Achim Schmechtig Elko Bernau von der Freiwilligen Feuerwehr Parchen, der direkt vom Einsatzort zur Arbeit in die Genthiner Schwimmhalle ging.
Zwischenzeitlich bestätigte Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch, dass die Polizei von Brandstiftung als Brandursache ausgeht. Das belege der Fund eines Brandbeschleunigers, der gegenwärtig noch untersucht werde. Am Sonntagnachmittag setzte die Polizei zudem einen Hubschrauber ein, der die Brandstelle nach Verdächtigen absuchte. "Es ist nicht unüblich, dass sich Brandstifter ihr Tun noch einmal vor Augen führen", erklärte Kriebitzsch. Die Hubschrauberbesatzung hat nach Informationen des Polizeisprechers bei ihrem Einsatz zwei verdächtige Crossfahrer festgestellt, aber nicht gestellt. Kriebitzsch: "Egal ob es sich um die Brandstifter gehandelt hat, oder aus welchen Gründen sie sich im Wald aufgehalten haben, ihre Präsenz war im Hinblick auf das FFOG auf jeden Fall illegal". Wer Angaben zu den Crossfahrern machen kann, die möglicherweise im Zusammenhang mit dem Waldbrand stehen, sollten sich deshalb mit dem Genthiner Polizeikommissariat unter Tel. (0 39 33) 95 50 in Verbindung setzten.
Im Zuständigkeitsbereich der Genthiner Feuerwehr ereigneten sich im vergangenen Jahr sieben Waldbrände und 2010 13.